05.12.2012 Aufrufe

Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Sport</strong>liches Handeln <strong>im</strong> Spannungsfeld von Risiko und <strong>Sicherheit</strong><br />

gen des defensiven Opt<strong>im</strong>ismus können demzufolge <strong>mit</strong> der Überzeugung konfundiert<br />

sein, sich durch <strong>Sicherheit</strong>smaßnahmen vor einer Gefährdung schützen zu können.<br />

Zwischen opt<strong>im</strong>istischer Grundhaltung und defensivem Opt<strong>im</strong>ismus ist ein positiver Zusammenhang<br />

anzunehmen (vgl. Schwarzer & Renner, 1997), der bedeutet, dass Personen<br />

die ihre Fähigkeiten überschätzen, gleichzeitig die eigene Gefährdung unterschätzen.<br />

<strong>Ein</strong>e Form des defensiven Opt<strong>im</strong>ismus besteht in der Relativierung des Risikos, indem<br />

die eigene Risikotätigkeit <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Risikotätigkeiten als weniger gefährlich<br />

erlebt wird (z.B. Autofahren ist gefährlicher als Fallschirmspringen, Bungee-Springen<br />

ist wesentlich gefährlicher als Klettern). Zur <strong>Ein</strong>schätzung der Risikowahrscheinlichkeit<br />

werden individuelle „Risikohierarchien“ (Bergler, Hasse & Schneider, 2000, S. 46) herangezogen,<br />

in denen der Stellenwert der eigenen Risikotätigkeiten zu anderen Risikotätigkeiten<br />

abgebildet ist.<br />

Für die Mechanismen der kognitiven Verzerrung, Überschätzung der eigenen Fähigkeiten<br />

und Unterschätzung der eigenen Gefährdung, scheint es best<strong>im</strong>mte Phasen zugeben, in<br />

denen die Verzerrungsmechanismen besonders ausgeprägt sind. Während in der Phase des<br />

Abwägens und Entscheidens eine annähernd realistische Risikokalkulation vorgenommen<br />

wird, neigen Menschen nach der Entscheidung bei der konkreten Planung der Handlung<br />

dazu, „ihr Risiko unrealistisch opt<strong>im</strong>istisch einzuschätzen, illusionäre Kontrollüberzeugungen<br />

zu hegen und eigene Eigenschaften positiver als die anderer einzuschätzen“<br />

(Schwarzer & Renner, 1997, S. 57).<br />

5 Risiko- und <strong>Sicherheit</strong>sintention<br />

Auf der Grundlage der Risikokalkulation werden Handlungsintentionen gebildet (vgl.<br />

Abb. 1), die Vorsätze beinhalten, wie man sich in Risikosituationen verhalten will. Solche<br />

Vorsätze können situationsspezifisch grundsätzlich darin bestehen, dass die Risikointention<br />

gegenüber der <strong>Sicherheit</strong>sintention dominiert, indem die Intention gebildet wird, ein<br />

Ziel auch unter Risikobedingungen, die als unvermeidliche Risiken in Kauf genommen<br />

werden, anzustreben. Im Extremfall kann die Risikosituation ausschließlich um der Gefahr<br />

willen aufgesucht werden. Weiterhin kann die <strong>Sicherheit</strong>sintention der Risikointention<br />

übergeordnet sein, indem bei der Zielverfolgung die persönliche <strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> Vordergrund<br />

steht. Aufgrund der Risikokalkulation kann <strong>im</strong> Extremfall die Risikosituation gemieden<br />

werden, weil keine <strong>Sicherheit</strong>smaßnahmen gesehen werden, die hundertprozentigen<br />

Schutz bieten. Schließlich kann die Handlungsintention <strong>–</strong> und das wird der Regelfall<br />

sein - aus der Wechselwirkung zwischen Risiko- und <strong>Sicherheit</strong>sintention resultieren und<br />

ein situationsangemessenes Verhältnis von Risiko- und <strong>Sicherheit</strong>svorsätzen repräsentieren,<br />

<strong>mit</strong> dem die Person die Bewältigung der Risikosituation anstreben will. In der Theorie<br />

der gelernten Sorglosigkeit gehen Frey und Schulz-Hardt (1996, S. 610) von einem Konti-<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> "<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Sport</strong> <strong>–</strong> <strong>aber</strong> <strong>sicher</strong>"<br />

109

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!