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Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

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Gruppe in Not<br />

zu beenden. Um koordiniert handeln zu können, muss ein Übergangskonsens hergestellt<br />

werden: „Ab sofort haben wir gemeinsam dieses Problem zu lösen!“<br />

8. Der Übergang vom Risiko- zum Krisenmanagement erfordert die Überprüfung von<br />

Absprachen. Wenn Vereinbarungen nicht mehr situationsadäquat sind müssen sie<br />

aktualisiert werden. Dies muss stets transparent sein, um Vertrauen zu erhalten.<br />

Diese Hypothesen aus dem empirischen Teil wurden anschließend in Beziehung gesetzt zu<br />

bereits vorhandenen Risikomanagement-Strategien und zur Theorie der Kleingruppenforschung.<br />

Dabei wurden vier Bereiche aufgezeigt, in denen für den Risikosport relevante sozialpsychologische<br />

Erkenntnisse noch nicht ausreichend umgesetzt werden. Diese sind<br />

• Informationsverarbeitungsprozesse.<br />

• die Zusammenhänge zwischen Aufgabentyp und Gruppenleistung,<br />

• die Bedeutung informeller Macht,<br />

• die Bedeutung von Entrapment als spezifischem Gruppeneffekt.<br />

Zur Integration von Empirie und Theorie wurde das Hot Spotting als Strategiensammlung<br />

zur aktiven Krisenvermeidung und -bewältigung in Risikosportarten entwickelt. Es kann<br />

wie ein Baukastensystem laufend aktualisiert und anwendungsorientiert modifiziert werden.<br />

Es kann in der Ausbildung, <strong>aber</strong> auch in der Krise selbst eingesetzt werden. Dabei<br />

sind drei Perspektiven zur Krise denkbar:<br />

• KRIS-kant: Die Gruppe ist stets am Rand der Krise. Das ist der Normalzustand in<br />

<strong>Sport</strong>arten <strong>mit</strong> Basisrisiko.<br />

• KRIS-zent: Die Gruppe ist in der Krise. Wenn es einen Übergangskonsens vom<br />

Normalzustand in die Krise gibt, befindet sich die ganze Gruppe in der Krise.<br />

• KRIS-ex: Die Gruppe steht am Ausgang der Krise. Es besteht die Möglichkeit, die<br />

Krise zu beenden.<br />

Für jede dieser drei Phasen stellt Hot Spotting einen Fundus an Strategien bereit, um die<br />

Kontrolle der Gruppe über die Situation zu erhalten oder wiederzuerlangen. Da<strong>mit</strong> leistet<br />

es einen Beitrag zur strukturierten Integration psychologischer Erkenntnisse in die <strong>Sicherheit</strong>sforschung<br />

der Risikosportarten. Im Ausblick werden Forschungsprojekte der <strong>Sicherheit</strong>sforschung<br />

des deutschen Alpenvereins zum bergsportlichen Risikomanagement vorgestellt,<br />

in welche der Autor involviert ist. Über Verhaltensänderungen Unfallzahlen zu<br />

reduzieren ist dabei die Aufgabe der Zukunft. Auf der folgenden Seite ist Hot Spotting<br />

graphisch dargestellt.<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> "<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Sport</strong> <strong>–</strong> <strong>aber</strong> <strong>sicher</strong>"<br />

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