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Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

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J. Schröder, S. Patra, R. Reer, K.-M. Braumann<br />

se‘ liegt signifikant oberhalb der beiden Orthesenbedingungen (Scheffé-Test: ‚ohne Orthese‘<br />

vs. SofTec p < .001; resp. ‚ohne Orthese‘ vs. GoldPoint p < .01), die sich voneinander<br />

jedoch nicht signifikant unterscheiden. Es wird keine signifikante Interaktion zwischen<br />

den Faktoren ‚Orthese x Kraft‘ beobachtet.<br />

4 Diskussion<br />

Für die Interpretation der Bewegungsregulation muss grundsätzlich berücksichtigt werden,<br />

dass es zwar auch bei Bedingungskonstanz keine identischen Bewegungsreproduktionen<br />

gibt, d.h. Variationen sind der Bewegungsregulation <strong>im</strong>manent; dass trotz fehlender<br />

Merkmalskonstanz jedoch statistisch ge<strong>sicher</strong>te Haupteffekte abzubilden sind (Hatze,<br />

1986; Schöllhorn, 1999). Grundsätzlich zu erwarten wäre eine Verschlechterung der posturalen<br />

Leistung (Anstieg der Schwankungslänge) <strong>mit</strong> zunehmender Intensität der Kraftbeanspruchung<br />

(Forestier et al., 2002), wobei die <strong>mit</strong>tlere Beanspruchung, wenn sie als<br />

moderate ‚Aufwärmbelastung‘ verstanden werden dürfte, auch eine posturale Verbesserung<br />

(Abnahme der Schwankung) induzieren könnte, wenn man der Theorie der Propriozeption<br />

bei Ausdauerbeanspruchungen folgen möchte (Reer et al., 2001). Der direkte -<br />

quasi-kausale - Zusammenhang eines Ortheseneinflusses auf die posturale Leistung in unterschiedlichen<br />

Kraftbeanspruchungen <strong>mit</strong> Hilfe der Interaktion der Effekte konnte nicht<br />

gezeigt werden. Es ist jedoch zu beobachten, dass die weiche, <strong>mit</strong> einem exzentrischen<br />

Spezialgelenk ausgestattete Soft-Tec-Orthese tendenziel zu den vergleichsweise besten<br />

posturalen Leistungen führt; insbesondere nach den intensiven Beanspruchungen (max<strong>im</strong>al-ermüdend<br />

und max<strong>im</strong>al-exzentrisch). Dies wird <strong>im</strong> Unterschied zur Hartschalenorthese<br />

auf eine günstigere St<strong>im</strong>ulation der Kniegelenkpropriozeption zurückgeführt (Birmingham<br />

et al., 2001; de Hoyos & Barret, 2004) sowie auf den subjektiven Tragekomfort, der<br />

schon anderenorts verifiziert worden ist (Reer et al., 2001). Es wird geschlossen, dass Effekte<br />

unterschiedlicher Kraftbeanspruchungen und Orthesen in der vorliegenden posturalen<br />

Operationalisierung nachgewiesen (p < .001) werden können, auch wenn die praktische<br />

Signifikanz gering ist (ω² = 4 %, resp. 6 %). Die positiven <strong>Ein</strong>flüsse beider Orthesen<br />

machen sich vorwiegend in den hohen Intensitäten bemerkbar (Bockol et al., 1999; Johnston<br />

et al., 1998; Wilson et al., 1998), wobei die exzentrische Muskelbeanspruchung nicht<br />

eindeutig die größten Effekte induziert.<br />

5 Literaturverzeichnis<br />

Birmingham, T.B., Kramer, J.F., Kirkley, A., Inglis, J.T., Spaulding, S.J. & Vandervaart,<br />

A.A. (2001). Knee bracing after ACL reconstruction: effects on postural control<br />

and proprioception. Med. Sci. <strong>Sport</strong>s Exerc. 33 (8), 1253-1258.<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> "<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Sport</strong> <strong>–</strong> <strong>aber</strong> <strong>sicher</strong>"

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