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Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

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Trainerhandwerk und <strong>Sicherheit</strong><br />

Grundsätzlich sollten Anlagen und Geräte vor jeder Stunde auf <strong>Sicherheit</strong> und Funktionstüchtigkeit<br />

überprüft werden, auch wenn es lästig erscheinen mag. Sich auf andere zu verlassen<br />

(z.B. den Hausmeister, der in der Halle Turngeräte, Hallentore etc. in Schuss hält),<br />

reicht ebenso wenig aus wie der Gedanke, dass die Geräte in der letzten Trainingseinheit<br />

ja noch in Ordnung waren. Athleten und Schüler dennoch einzubeziehen und altersangemessen<br />

zur Selbstverantwortung anzuhalten und zu erziehen, ist hilfreich und sinnvoll.<br />

Dennoch entbindet das auch nicht teilweise von der eigenen Verantwortung des Trainers.<br />

Auch während des Übungsbetriebes ist ständig ein Augenmerk auf Anlagen und Geräte zu<br />

richten. Denn durch die Nutzung kann sich der <strong>Sicherheit</strong>szustand verändern. Nur einige<br />

Beispiele dazu: Anfangs geschlossen liegende Turnmatten können durch die Nutzung verrutschen,<br />

so dass sich Lücken bilden; zu umlaufende oder zu überspringende Kleingeräte<br />

z.B. bei Staffeln können in der Hitze des Gefechts umgekippt oder verschoben werden;<br />

Gerätezustände können sich verändern, z.B. wenn Hürden be<strong>im</strong> Hürdenlauf nach dem<br />

Umwerfen einfach aufgerichtet oder in der Höhe verändert werden, ohne dass die Kontergewichte<br />

<strong>im</strong> Fuß angepasst eingestellt werden oder wenn z.B. be<strong>im</strong> Hammerwurf der<br />

Draht sich von Versuch zu Versuch <strong>im</strong>mer mehr löst.<br />

<strong>Ein</strong> Sonderfall ist, dass Geräte durch unsachgemäßen Gebrauch oder durch schleichende<br />

Materialermüdung ihre Eigenschaften und da<strong>mit</strong> ihre <strong>Sicherheit</strong> verändern. Denken Sie<br />

z.B. an zu Boden fallende Sprungstäbe be<strong>im</strong> Stabhochsprung, porös gewordene Therabänder<br />

oder alte Taue, die nach Jahren endlich wieder einmal hervorgeholt wurden und<br />

gleich max<strong>im</strong>al belastet werden. Ähnlich gelagert sind all die Situationen, in denen Geräte<br />

nicht <strong>im</strong> Sinne ihres ursprünglich angedachten Verwendungszwecks eingesetzt werden.<br />

Dies ist bspw. häufig in Bewegungslandschaften, in vielen Situationen des Abenteuer- und<br />

Erlebnissports, <strong>aber</strong> auch <strong>im</strong>mer dann der Fall, wenn Hilfsgeräte aus dem Alltag zum<br />

<strong>Ein</strong>satz kommen wie etwa Kartons in der Spielleichtathletik.<br />

<strong>Ein</strong> wichtiger Schwerpunkt bzgl. der Anlagen und des Geräteaufbaus ist, die Richtung der<br />

Bewegung bzw. Laufrichtung einschließlich möglicher Bremswege sowie bei Verwendung<br />

von Bällen und sonstigen Wurfgeräten auch einen <strong>Sicherheit</strong>sraum hinter dem eigentlichen<br />

Feld zu berücksichtigen. Alle Wege sollten sich niemals, auch nicht unter ungünstigen<br />

Bedingungen, kreuzen und <strong>im</strong>mer <strong>–</strong> in Abhängigkeit von den Fähigkeiten der<br />

<strong>Sport</strong>ler <strong>–</strong> ausreichend „Auslauf“ berücksichtigen. Die durch Bewegung beanspruchten<br />

Räume enden nicht an der vorgesehenen Spielfeldgrenze: Bälle fliegen nicht wirklich überraschend<br />

be<strong>im</strong> Torschusstraining auch einmal am Tor vorbei <strong>–</strong> dort dürfen also auf<br />

keinen Fall Zuschauer, Eltern etc. stehen oder unbedacht hineinlaufen oder gleichzeitig<br />

Leichtathleten an der Weitsprunggrube üben usw. Selbst bei relativ eng vorgegebenen<br />

Laufwegen wie Staffeln oder anderen Laufübungen kann es, wenn sich nicht alle <strong>im</strong>mer<br />

an die Vorgaben halten, zu Kollisionen kommen. Wenn möglich sollten Sie „zwingende“<br />

Situationen aufbauen: z.B. nach dem Weitsprung vorwärts aus der Grube heraus und anschließend<br />

durch ein kurvenförmig nach außen angelegte Hütchengasse laufen, bevor es<br />

zurück geht; oder: Wurfstationen bei einem Biathlonlauf sollten nicht direkt auf der Lauf-<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> "<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Sport</strong> <strong>–</strong> <strong>aber</strong> <strong>sicher</strong>"<br />

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