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Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

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<strong>Sport</strong>politische Bedeutung der <strong>Sport</strong>unfallprävention: Schweizer Perspektiven<br />

4 These 4<br />

Sporadisch und unregelmässig sportlich aktive Personen sind eine Risikogruppe für "teure"<br />

<strong>Sport</strong>unfälle:<br />

Begründung: aus der <strong>Sport</strong>unfallepidemiologie ist bekannt, dass die individuelle, motorisch-koordinative<br />

Vertrautheit <strong>mit</strong> einer <strong>Sport</strong>art ("die gute Technik") ein Inzidenz senkender<br />

Faktor ist. Auf Bevölkerungsebene scheint auch das Umgekehrte ausgeprägt der<br />

Fall zu sein: eine Analyse der national repräsentativen Daten der Schweizerischen Gesundheitsbefragung<br />

2002 ergab, dass sportlich sehr wenig Aktive ("Inaktive") zwar mehr<br />

als dre<strong>im</strong>al seltener be<strong>im</strong> <strong>Sport</strong> verunfallen als die regelmässig Aktiven, dass <strong>aber</strong> diese<br />

Unfälle der Ungeübten offenbar schwerer seien, relativ häufiger medizinisch versorgt werden<br />

müssen und einen über dre<strong>im</strong>al längeren Arbeitsausfall nach sich ziehen als die Unfälle<br />

der sportliche Aktiven. Mit anderen Worten: pro Jahr verursachen in der Schweiz<br />

1'000 "Inaktive" <strong>mit</strong> gesamthaft etwa 550 Ausfalltagen wegen eines <strong>Sport</strong>unfalls erstaunlicherweise<br />

fast den gleichen Verlust an Produktivität wie die Aktiven (640 Ausfalltage).<br />

5 These 5<br />

Die methodische Überlegenheit der Kostenberechnung der <strong>Sport</strong>unfälle <strong>im</strong> Vergleich zur<br />

Schätzung der sportbedingt gesparten Gesundheitskosten (Präventionseffekte!) droht eine<br />

ausgewogene Kosten-Nutzen-Betrachtung der <strong>Sport</strong>förderung zu verzerren.<br />

Begründung: finanzrelevante Beschlüsse der politischen Instanzen orientieren sich mehr<br />

und mehr an ökonomischen Kennzahlen. In der Frage der Förderungswürdigkeit von <strong>Sport</strong><br />

und Bewegung besteht das Dilemma, dass die Kosten der <strong>Sport</strong>unfälle wesentlich besser<br />

quantifiziert werden können als die durch die präventiven Wirkungen des <strong>Sport</strong>s gesparten<br />

Gesundheitskosten. So wurden für die Schweiz 2003 die durch <strong>Sport</strong>unfälle verursachten<br />

direkten Gesundheitskosten auf 0.8 Mrd. CHF geschätzt, zuzüglich 0.6 Mrd. CHF für indirekte<br />

Kosten (z.B. Produktivitätsverluste).<br />

Dem sind die gesundheitlichen Mehrkosten gegenüber zu stellen, die in der Schweiz die<br />

Inaktiven (damalige Annahme: 37% der Bevölkerung) verursachen, weil sie häufiger an<br />

Herzinfarkt, Diabetes, Dickdarmkrebs u.a.m. erkranken: 1,6 Mrd. CHF, wobei hier nur direkte<br />

Gesundheitskosten berechnet wurden; für eine Schätzung der indirekten Kosten war<br />

die Datenlage ungenügend. Die methodisch verbesserte Erhebung von <strong>Sport</strong> und Bewegung<br />

der Schweizer Bevölkerung <strong>im</strong> Jahre 2002 ergab zudem wesentlich höhere Anteile<br />

an sportlich Inaktiven oder ungenügend aktiven Personen (insgesamt neu 64%): bei Berücksichtigung<br />

dieses Inaktivitätsgrades verursacht Bewegungsmangel in der Schweiz aktuell<br />

zusätzliche direkte Gesundheitskosten von sogar 2.4 Mrd. CHF.<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> "<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Sport</strong> <strong>–</strong> <strong>aber</strong> <strong>sicher</strong>"<br />

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