05.12.2012 Aufrufe

Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

130<br />

4<br />

Diskussion der Ergebnisse<br />

J. Kleinert, S. Jüngling, B. Schmidt<br />

Unsere Ergebnisse zeigen, dass Spieler ihre Tragebereitschaft und „Tragedisziplin“ der<br />

Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) hoch einschätzen. Eher bei Mitspielern werden vereinzelt<br />

Nachlässigkeiten beschrieben, letzteres insbesondere in Drucksituationen (unbedingt<br />

gewinnen wollen). Der Schweregrad antizipierter Verletzungen wird differenziert<br />

eingeschätzt, insbesondere Gesichts- und hier Augenverletzungen sind gefürchtet. Die<br />

subjektive Verwundbarkeit wird jedoch nicht höher (eher niedriger) als in anderen <strong>Sport</strong>arten<br />

eingeschätzt. Dies wird als Folge der PSA beschrieben. Die Spieler sind sich des<br />

Verletzungsrisikos zwar bewusst, fühlen sich sich jedoch aufgrund der PSA emotional<br />

nicht besonders beeinträchtigt. Angst oder Befürchtungen werden als Verletzungsrisiko<br />

wahrgenommen. Das Vertrauen in die Wirksamkeit der PSA ist in hohem Ausmaß gegeben.<br />

Widersprüchlich ist die Auffassung zum Halbvisier, welches trotz besseren Wissens<br />

aufgrund subjektiver Normen <strong>im</strong> Seniorenbereich statt des Vollvisiers getragen wird.<br />

Zusammenfassend beschreiben die Ergebnisse in Ansätzen das Problem des opt<strong>im</strong>istischen<br />

Fehlschlusses („mir kann nichts passieren“): Tragefehler oder eine falsche <strong>Ein</strong>stellung<br />

gegenüber der PSA werden am ehesten bei anderen Spielern gesehen, Gefahren werden<br />

niedriger eingeschätzt als in anderen <strong>Sport</strong>arten. Nachfolgende (Fragebogen-) Untersuchungen<br />

sollten daher Bedingungen dieses Fehlschlusses analysieren. Auch auf das<br />

Problem der Beeinflussung durch subjektive Normen sollte näher eingegangen werden,<br />

wobei unterschiedliche soziale <strong>Ein</strong>flussgrößen (persönliches Umfeld, Trainer, andere<br />

Spieler) unterschieden werden sollten.<br />

5<br />

Literaturverzeichnis<br />

Ajzen, I.; Fishbein, M. (1980): Understanding attitudes and predicting social behavior.<br />

Prentice Hall, Englewood Cliffs, NJ.<br />

Becker, P. (1981): Prävention von Verhaltensstörungen und Förderung der psychischen<br />

Gesundheit. In W. Wittling (Hrsg.): Handbuch der Klinischen Psychologie, Band<br />

2 <strong>–</strong> Psychotherapeutische Interventionsmethoden. Hamburg: Hoffmann & Campe.<br />

Franzkowiak, P. (1987). Risikoverhalten als Entwicklungsaufgabe: Zur 'subjektiven Vernunft'<br />

von Zigarettenrauchen und Alkoholkonsum in der Adoleszenz. In U. Laaser,<br />

G. Sassen, G. Murza & G. Sabo (Hrsg.), Prävention und Gesundheitserziehung<br />

(S. 63-84). Berlin: Springer.<br />

Hacker, W. (1998). Allgemeine Arbeitspsychologie: Psychische Regulation von Arbeitstätigkeiten.<br />

Bern: Huber.<br />

Hipp, E.; Flock, K.; Haller, W.; Gradinger, R. & Rodammer, G. (1986). Verletzungen<br />

be<strong>im</strong> Eishockey: Beobachtungen bei der Nationalmannschaft unter besonderer Berücksichtigung<br />

von Schutzmaßnahmen. Praktische <strong>Sport</strong>-Traumatologie, <strong>Sport</strong>medizin,<br />

4, 8-12.<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> "<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Sport</strong> <strong>–</strong> <strong>aber</strong> <strong>sicher</strong>"

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!