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Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

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Variabilität des Unfallgeschehens an Schulen<br />

lern, wie z.B. die Neigung zu risikoreichem Verhalten <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> könnten sich unter verschiedenen<br />

schulischen Rahmenbedingungen unterschiedlich auswirken. Für die Präventionsplanung<br />

ist es daher zur qualitativen Ab<strong>sicher</strong>ung wichtig, alle Betrachtungsebenen <strong>im</strong><br />

Blick zu behalten. Insbesondere unter der Perspektive der <strong>Sicherheit</strong>sförderung <strong>im</strong> <strong>Sport</strong><br />

<strong>im</strong> Setting Schule ist die <strong>Ein</strong>beziehung von schulbezogenen Faktoren vielfach bislang<br />

nicht ausreichend berücksichtigt worden. Ansatzpunkte hierzu sollen durch die dargestellten<br />

Auswertungen und die folgende zusammenfassende Interpretation deutlich gemacht<br />

werden.<br />

Die Unfallquoten unterscheiden sich zwischen den Schulen einer Schulform z. T. erheblich.<br />

Hinsichtlich möglicher unfallassoziierter Faktoren gibt es <strong>sicher</strong>lich solche, die von<br />

der <strong>Ein</strong>zelschule nicht oder kaum beeinflusst werden können (z. B. soziale Lage des <strong>Ein</strong>zugsgebietes,<br />

nutzbare Fläche des Schulgeländes, etc.) und solche, die durch die Akteure<br />

an der Schule veränderbar sind (z. B. Gestaltung der Lernräume, soziales Kl<strong>im</strong>a, etc.). Der<br />

Spielraum für die Schulen ist dabei <strong>im</strong> Zuge der Entwicklungen zur selbstständigen bzw.<br />

eigenverantwortlichen Schule eher gestiegen und es kann davon ausgegangen werden,<br />

dass ein großer Teil dieser Bedingungen potenziell beeinflussbar ist. Vor diesem Hintergrund<br />

stellt sich daher die Frage, warum es an einigen Schulen gelingt, sehr niedrige Unfallquoten<br />

zu haben und an anderen nicht. Die Vermutung liegt nahe, dass dieser Unterschied<br />

zu einem großen Teil durch variable Rahmenbedingungen der Schulen bedingt ist.<br />

Darüber hinaus gibt es bei den Unfallquoten von Schulen <strong>im</strong> Vergleich der Jahre 2003 und<br />

2005 deutliche Zusammenhänge, die je nach Schulform in den Sekundarschulen zwischen<br />

ca. 30 und 40 % der Varianz des Gesamtunfallgeschehens bzw. ca. 20 bis 30 % der Varianz<br />

des <strong>Sport</strong>unfallgeschehens aufklären (Tab. 1). Das kann ebenfalls als Hinweis darauf<br />

gewertet werden, dass die unfallverursachenden Faktoren nicht nur be<strong>im</strong> einzelnen Kind<br />

bzw. Jugendlichen und dessen Kompetenzen zu suchen sind. Vielmehr sind offenbar Faktoren,<br />

die <strong>im</strong> Zusammenhang <strong>mit</strong> der einzelnen Schule (inklusive der dort unterrichtenden<br />

Lehrkräfte) stehen bzw. die sich aus der Interaktion von individuellen Voraussetzungen<br />

und institutionellem Umfeld ergeben, von großer Bedeutung. In der Pr<strong>im</strong>arstufe stellt sich<br />

dieser Zusammenhang zwischen dem Unfallgeschehen an einzelnen Schulen <strong>im</strong> Vergleich<br />

über zwei Jahre nicht dar. Neben methodischen Überlegungen hinsichtlich der Größe der<br />

Schulsysteme könnte man hier auch vermuten, dass ggf. die individuellen Voraussetzungen<br />

und Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in jüngerem Alter eine größere Bedeutung<br />

für die Entstehung von Unfällen haben als bei älteren Kindern und Jugendlichen.<br />

Die Erfolgsaussichten von sportunfallpräventiven Aktivitäten, deren Zielrichtung ausschließlich<br />

die Verbesserung der koordinativen und konditionellen Kompetenzen von<br />

Schülerinnen und Schülern darstellt, ohne dabei deren Lern- und <strong>Leben</strong>sumfeld zu berücksichtigen<br />

sind demnach begrenzt. Es sind darüber hinaus auch settingbezogene Maßnahmen<br />

erforderlich, die die gesamte Schule als <strong>Leben</strong>sraum ins Blickfeld rücken. Dabei<br />

können Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungsqualität nicht unabhängig von präventiven<br />

und gesundheitsförderlichen Aktivitäten gesehen werden. Vielmehr ist davon auszu-<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> "<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Sport</strong> <strong>–</strong> <strong>aber</strong> <strong>sicher</strong>"<br />

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