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Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

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Die Turin Charta zur <strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> Skilauf<br />

R. Kisser<br />

1 Ist mehr <strong>Sicherheit</strong> be<strong>im</strong> Skilauf überhaupt noch möglich?<br />

In Europa, <strong>aber</strong> auch in den USA, in Neuseeland und Japan ist der alpine Skilauf (down<br />

hill) ein beliebter <strong>Sport</strong>. In den Alpenländern ist Skilauf ein Volkssport und eine wesentliche<br />

Attraktion für den Wintertourismus. An Hand von Touristenbefragungen wird geschätzt,<br />

dass allein in Europa um die 30 Mill. Menschen mehr oder weniger regelmäßig<br />

Ski fahren, weltweit werden es vielleicht 50 Mill. sein. Verfügbaren Unfallzahlen <strong>im</strong> Alpenraum<br />

sprechen für eine Verletzungsrisiko von etwa 1 % der <strong>Sport</strong>ausübenden pro Jahr,<br />

das wäre eine Größenordnung von etwa 300.000 Verletzten jährlich in Europa, von denen<br />

etwa 75 Prozent in Spitälern behandelt werden. <strong>Ein</strong>e ähnliche Größenordnung ergibt auch<br />

eine Auswertung der European Injury Database IDB (https://webgate.cec.europa./idb/).<br />

Von insgesamt 5.600.000 <strong>Sport</strong>unfällen in der EU-25 entfallen 4,6 Prozent auf Skisport,<br />

das sind 260.000. In den Alpenländern sind die absoluten Unfallzahlen eindrucksvoll: In<br />

Österreich übertrifft der Skilauf <strong>mit</strong> rund 50.000 Spitalsfällen sogar die Zahl der <strong>im</strong> Straßenverkehr<br />

Verletzten (KfV 2006).<br />

Nach vielen Jahren des Rückgangs scheint Anfang der 90er Jahren eine weitgehende Stagnation<br />

eingetreten zu sein, wie die Zahlen der Stiftung <strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> Skisport (Gläser<br />

2005) oder des Kuratoriums für Verkehrs<strong>sicher</strong>heit zeigen. Gelegentlich wird die Meinung<br />

vertreten, dass bereits das Max<strong>im</strong>um an <strong>Sicherheit</strong> erreicht sei.<br />

Zahlreiche Untersuchungen (siehe z.B. die Publikationen der International Society for<br />

Skiing Safety ISSS, www.isssweb.com, oder Studien der Schweizerischen Beratungsstelle<br />

für Unfallverhütung bfu, www.bfu.ch) belegen, dass die Verletzungen be<strong>im</strong> Skilauf Ursachen<br />

haben, an denen die Prävention ansetzen kann. Als konkrete Verbesserungspotentiale<br />

werden insbesondere genannt: Bessere Wartung des <strong>Sport</strong>geräts, durchgängige Verwendung<br />

geeichter Prüfgeräte bei der Bindungseinstellung, Weiterentwicklung des skifahrerischen<br />

Könnens auch von Laien (z.B. zur Bewältigung schwieriger Bedingungen), Vermeidung<br />

von Ermüdung und Alkoholkonsum, bessere Information der Touristen über <strong>Sicherheit</strong>sregeln,<br />

Supervision des Verhaltens auf den Skipisten (z.B. <strong>mit</strong> Sanktionierung<br />

besonders gefährlichen Verhaltens), Verwendung von Schutzausrüstungen (insbesondere<br />

des Skihelms), Weiterentwicklung der Skier (z.B. Skier für Damen), Verbesserungen bei<br />

den Aufstiegshilfen (z.B. Ersatz von Schleppliften). Angesichts dieser Vorschläge ist unwahrscheinlich,<br />

dass keine weiteren Verbesserungen mehr möglich sind.<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> "<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Sport</strong> <strong>–</strong> <strong>aber</strong> <strong>sicher</strong>"<br />

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