05.12.2012 Aufrufe

Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ermüdung und Risikoentscheidungen in körperlich gefährlichen Situationen<br />

Personen sich durch physische Ermüdung bei <strong>Sport</strong> und Bewegung risikobereiter verhalten<br />

als <strong>im</strong> ausgeruhten Zustand.<br />

<strong>Ein</strong>schränkend muss darauf verwiesen werden, dass dieser Effekt sich nur für den Testparameter<br />

Geschwindigkeit, nicht <strong>aber</strong> für die erreichte Höhe zeigte. Möglicherweise könnte<br />

die Tatsache, dass die Geschwindigkeit von den Probanden nicht gezielt best<strong>im</strong>mt wird,<br />

dafür verantwortlich sein. Im Gegensatz dazu spielen bei der bewussten Entscheidung für<br />

einen Absprungpunkt und so<strong>mit</strong> bei der Höhe unter Umständen kognitive Faktoren eine<br />

Rolle, die vielleicht speziell <strong>mit</strong> dieser gewählten Art der physischen Belastung nicht in<br />

Zusammenhang stehen. Das gilt es in weiteren Forschungen zu prüfen.<br />

Bei den angeführten Ergebnissen muss zusätzlich darauf hingewiesen werden, dass eine<br />

Erhöhung der Geschwindigkeit <strong>im</strong> zweiten Durchlauf des Tests generell zu erwarten war,<br />

da die Probanden den Test dann bereits kennen. Würde es sich allerdings nur um einen<br />

einfachen Testeffekt handeln, dann hätte die Steigerung der Geschwindigkeit in beiden<br />

Bedingungen gleichermaßen signifikant oder nicht signifikant sein müssen. Da das Ergebnis<br />

allerdings nur bei physischer Belastung signifikant ist, kann davon ausgegangen werden,<br />

dass die Risikobereitschaft hier einen <strong>Ein</strong>fluss hat.<br />

Für die Bedingung „Psychische Belastung“ konnte der erwartete Effekt einer erhöhten Risikobereitschaft<br />

durch Ermüdung nicht nachgewiesen werden. Dies könnte darin begründet<br />

liegen, dass die Aufgabe des Risikotests stark die <strong>Ein</strong>schätzung körperlicher Leistungskomponenten<br />

fokussiert, welche vor allem in der Ergometerbedingung beeinflusst<br />

wurden. Weitere Studien sollten untersuchen, ob psychische Ermüdung die Risikobereitschaft<br />

in einem eher kognitiv orientierten Testsetting stärker verändert.<br />

Insgesamt ergeben sich in der aktuellen Untersuchung dennoch deutliche Hinweise auf<br />

den Zusammenhang von Ermüdung und Risikobereitschaft. Es gilt, diesen Hinweisen weiter<br />

nachzugehen, um detaillierteres Wissen über unterschiedliche Unfallursachen zu erlangen<br />

und Verletzungsrisiken mindern zu können.<br />

5 Literaturverzeichnis<br />

Imhof, M. (1991). Mit Bewegung zu Konzentration? Zu den Funktionen motorischer Nebentätigkeiten<br />

be<strong>im</strong> Zuhören. Münster: Waxmann.<br />

Kleinert, J. (2004, 06. Mai). WKV, Skala zur Erfassung der wahrgenommenen körperlichen<br />

Verfassung. Zugriff am 23. Juni 2006 unter http://www.assessment-info.de.<br />

Nitsch, J.R. (1976a). Theoretische Grundlagen sportpsychologischer Beanspruchungsanalysen.<br />

In J.R. Nitsch & I. Udris (Hrsg.), Beanspruchung <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> (S. 15-41). Bad<br />

Homburg v.d.H.: L<strong>im</strong>pert.<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> "<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Sport</strong> <strong>–</strong> <strong>aber</strong> <strong>sicher</strong>"<br />

123

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!