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Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

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<strong>Sport</strong>unfallprävention <strong>im</strong> Leistungssport - hormonelle Aspekte<br />

Oligomenorrhö<br />

Liegt zwischen zwei Blutungsphasen von normaler Stärke und Dauer ein Intervall von 35-<br />

45 Tagen, spricht man von einer Oligomenorrhö. In den meisten Fällen kann sie auf hormonelle<br />

Unregelmäßigkeiten zurückgeführt werden.<br />

3.2 <strong>Sport</strong>unfälle in Zusammenhang <strong>mit</strong> dem Menstruationszyklus<br />

Aufgrund der oben bereits beschriebenen klinischen Bedeutung von Verletzungen des vorderen<br />

Kreuzbandes wurde vor allem dieser <strong>Sport</strong>unfall in Zusammenhang <strong>mit</strong> dem Menstruationszyklus<br />

untersucht und daher an dieser Stelle ausführlicher dargestellt.<br />

Prävalenz von Kreuzbandrupturen in Abhängigkeit vom Menstruationszyklus<br />

und der <strong>Ein</strong>nahme hormoneller Kontrazeptiva<br />

Verschiedene Untersuchungen haben eine Abhängigkeit der Häufigkeit von Rupturen des<br />

vorderen Kreuzbandes von der Phase des Menstruationszyklus ergeben. Die erste hierzu<br />

vorliegende Studie untersuchte die Zyklusphasenabhängigkeit bei 28 <strong>Sport</strong>lerinnen unterschiedlicher<br />

<strong>Sport</strong>arten retrospektiv anhand eines Fragebogens zum Verletzungszeitpunkt<br />

und Menstruationszyklus (Wojtys et al. 1998). Hierbei zeigte sich die höchste Rate von<br />

Kreuzbandverletzungen in der Zyklus<strong>mit</strong>te um den Zeitpunkt der Ovulation herum, also<br />

wenn die Östrogenkonzentrationen am höchsten sind. Dieselbe Arbeitsgruppe bestätigte<br />

diese Ergebnisse in einer weiteren Studie unter <strong>Ein</strong>schluss von Hormonmessungen zur Verifizierung<br />

der Zyklusphase (Woitys et al. 2002). Hier war wiederum von diesmal 69 untersuchten<br />

<strong>Sport</strong>lerinnen <strong>mit</strong> Kreuzbandruptur die höchste Verletzungsrate periovulatorisch.<br />

Unter <strong>Ein</strong>nahme oraler Kontrazeptiva ließ sich in dieser Studie keine Zyklusphasen-Abhängigkeit<br />

mehr nachweisen. In einer weiteren Untersuchung <strong>mit</strong> 38 kreuzbandverletzten<br />

College- und Highschool-<strong>Sport</strong>lerinnen fand sich eine überzufällige Häufung<br />

dieser Verletzung an den ersten beiden Zyklustagen (Slauterbeck et al. 2002). Auch<br />

eine andere Studie <strong>mit</strong> College-Athletinnen wies für die ersten Zyklustage das höchste Risiko<br />

für Kreuzbandverletzungen auf, wobei dies unabhängig von der <strong>Ein</strong>nahme oraler<br />

Kontrazeptiva war (Arendt et al. 2002). Dieselbe Arbeitsgruppe konnte die Zyklusphasen-<br />

Abhängigkeit der Kreuzbandverletzungen <strong>im</strong> Basketball und Fußball in einer weiteren<br />

Untersuchung nicht bestätigen, fand <strong>aber</strong> wiederum keine Auswirkung oraler Kontrazeption<br />

auf die Verletzungshäufigkeit (Agel et al. 2006). Alpine Skiläuferinnen erlitten in einer<br />

ebenfalls ganz aktuellen Studie in der ersten Zyklushälfte dre<strong>im</strong>al so oft eine Kreuzbandruptur<br />

als in der zweiten Hälfte, wobei in dieser Untersuchung keine Häufung in den<br />

allerersten Zyklustagen beschrieben wurde (Beynnon et al. 2006).<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> "<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Sport</strong> <strong>–</strong> <strong>aber</strong> <strong>sicher</strong>"<br />

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