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Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

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<strong>Sicherheit</strong>sförderung in der zweiten Phase der <strong>Sport</strong>lehrerausbildung<br />

Schülerinnen versetzen können, werden solche oder ähnliche Beispiele <strong>im</strong> Rahmen von<br />

Seminarveranstaltungen praktisch umgesetzt und theoretisch erarbeitet.<br />

3 Konsequenzen für die <strong>Sport</strong>lehrkräfte<br />

Aufgabe der <strong>Sport</strong>lehrkräfte ist es, die oben angeführten oder ähnliche Unterrichtsbeispiele<br />

<strong>mit</strong> der Lerngruppe unter dem Fokus „Risiko“ zu reflektieren, denn „wenn Erfahrungen<br />

und Handlungen für die Entwicklung des Menschen fruchtbar werden sollen, dann müssen<br />

sie durch Reflexion begleitet werden“ (MSWF, 2001, S. 41 <strong>–</strong> Reflexion ist eins von 5 Prinzipien<br />

eines erziehenden <strong>Sport</strong>unterrichts in NRW). Was für den einzelnen ein Risiko ist,<br />

hängt sehr stark von den individuellen Voraussetzungen ab. <strong>Ein</strong> Kopfsprung vom Dre<strong>im</strong>eterbrett<br />

ist für den einen ein Kinderspiel, während bei anderen Schülern bei dem Gedanken<br />

daran große Ängste ausgelöst werden.<br />

„<strong>Sicherheit</strong>sförderung ist nicht <strong>mit</strong> Überbehütung und Risikomin<strong>im</strong>ierung gleichzusetzen.<br />

Die <strong>Sicherheit</strong> des Menschen hängt wesentlich davon ab, welchen Risiken er<br />

ausgesetzt ist bzw. welche er sich selbst aussucht, und ob und wie er gelernt hat,<br />

<strong>mit</strong> diesen Risiken umzugehen.“<br />

(MSJK, 2002, S. 21/22)<br />

Übertragen auf das Beispiel <strong>mit</strong> dem Sprung vom Dre<strong>im</strong>eterbrett heißt das, dass der Schüler,<br />

der sich (noch) nicht traut zu springen, wieder über die Treppe zurückgehen kann, ohne<br />

von Mitschülern oder Lehrer verungl<strong>im</strong>pft zu werden. Wenn wir bei dem Beispiel Wasserspringen<br />

bleiben, dann würde der <strong>Sport</strong>lehrer <strong>mit</strong> den Schülern den Kopfsprung z. B an<br />

verschiedenen Stationen methodisch erarbeiten: Schüler, die den Kopfsprung schon können,<br />

müssen natürlich nicht <strong>mit</strong> dem Kopfsprung <strong>im</strong> Sitzen vom Beckenrand anfangen,<br />

sondern gehen gleich zum Startblock oder zu den Sprungbrettern oder sie betreuen best<strong>im</strong>mte<br />

Stationen, um ihren Mitschülern be<strong>im</strong> Erlernen des Kopfsprungs zu helfen.<br />

„Die <strong>Ein</strong>beziehung des Risikos in die <strong>Sicherheit</strong>sförderung ist auch deshalb sinnvoll<br />

und erforderlich, weil Risikoverhalten zu einer normalen gesunden Entwicklung<br />

von Kindern und Jugendlichen gehört.“<br />

(MSJK, 2002, S. 22).<br />

Kinder und Jugendliche suchen gerne für sie riskante Situationen, um diese zu meistern.<br />

Für Ulrich Nickel ist dieses Verhalten „riskante Situationen suchen und sie <strong>mit</strong> Herzklopfen<br />

meistern“ eins von zwölf „Pr<strong>im</strong>ärbedürfnissen“ (Nickel, 1990, S. 18). Dabei ist es<br />

wichtig, dass den Schülern „Zeit genug gelassen wird, um die Bewegungsaufgabe und das<br />

eigene Können richtig einzuschätzen und einen entsprechenden Handlungsplan zu entwickeln“.<br />

(Nickel, 1990, S. 18). Wagnis, Abenteuer und Risiko gehören zu einem guten<br />

<strong>Sport</strong>unterricht; die Aufgabe der Lehrkraft ist es für die entsprechenden Rahmenbedingungen<br />

Sorge zu tragen.<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> "<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Sport</strong> <strong>–</strong> <strong>aber</strong> <strong>sicher</strong>"<br />

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