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Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

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28<br />

6 These 6<br />

B. Marti<br />

Erfolgreiche <strong>Sport</strong>unfallprävention erfordert genaue Kenntnisse der einzelnen <strong>Sport</strong>arten<br />

und setzt entsprechend spezifisch an.<br />

Begründung: die Entstehung von <strong>Sport</strong>unfällen ist hoch komplex: eine Vielzahl von personengebundenen<br />

wie von umweltabhängigen Faktoren kann äthiologisch <strong>mit</strong>spielen, oft<br />

in interaktiver Form. Angesichts dieser oft kaum zu entflechtenden Interdependenzen liegt<br />

die Versuchung nahe, allgemein gültige Ratschläge zur Prävention von <strong>Sport</strong>unfällen zu<br />

propagieren, etwa <strong>im</strong> Sinne von "mehr Fairplay", "sorgfältigeres Warm-up" oder "Dänk a<br />

d'Glänk".<br />

Diese an sich richtigen "Messages" dürften <strong>aber</strong> be<strong>im</strong> Individuum kaum <strong>mit</strong> der Un<strong>mit</strong>telbarkeit<br />

ankommen, die für Verhaltensänderungen erforderlich ist. Von differenzierten<br />

Wirkungsmodellen ausgehende, sportart-spezifische Präventionsprogramme, die ganz<br />

konkrete Massnahmen vorschlagen bzw. direkt ins Training einbauen (in der Schweiz Beispiele<br />

aus dem Fussball und Schneesport), scheinen effektiver und effizienter. Der <strong>Sport</strong>art<br />

übergreifende Erkenntnis-Transfer (z. B. vom Fussball in den Handball) dürfte indessen<br />

noch stark ausbaufähig sein.<br />

7 These 7<br />

Das aktuelle Monitoring-System für <strong>Sport</strong>unfälle reagiert zu träge auf die <strong>im</strong>mer schnellere<br />

Entwicklung/Ausdifferenzierung neuer <strong>Sport</strong>arten.<br />

Begründung: der heutige <strong>Sport</strong> akzeptiert kaum mehr Grenzen. Insbesondere <strong>im</strong> Outdoor-<br />

Setting werden laufend neue <strong>Sport</strong>arten erfunden, die "Adventure-" oder "Adrenalin"-<br />

Charakter haben. Der interessierte Beobachter kann die relative Gefährlichkeit solchen<br />

Tuns (bsp. Base-Jumping) nur vermuten. Es ist nach (allenfalls rechtlichen) Möglichkeiten<br />

zu suchen, wie die Risiken dieser neuen <strong>Sport</strong>arten möglichst rasch charakterisiert und<br />

quantifiziert werden können, da<strong>mit</strong> die Gesellschaft informierte Entscheide bzgl. <strong>Sicherheit</strong>sauflagen<br />

usw. treffen kann <strong>–</strong> bevor die in verharmlosender Subjektivität eingebundenen<br />

Akteure einen inakzeptabel hohen Preis an Leib und <strong>Leben</strong> bezahlen.<br />

8 Versuch eines Fazits<br />

Die Verhütung von <strong>Sport</strong>unfällen ist und bleibt eine eminent wichtige Aufgabe. Obwohl<br />

die Kenntnisse der Unfallhäufigkeiten, -ursachen und Vorbeugungsmöglichkeiten in den<br />

letzten Jahren stark zugenommen haben, besteht wahrscheinlich <strong>im</strong>mer noch ein beträcht-<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> "<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Sport</strong> <strong>–</strong> <strong>aber</strong> <strong>sicher</strong>"

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