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Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

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370<br />

I. Schlesinger<br />

dem Ost- und dem Westteil der Stadt. Neben den Schülern beteiligten durchschnittlich<br />

47% der Lehrerinnen und Lehrer an einer schriftlichen Befragung. Unter den 633 Lehrern,<br />

die einen Fragebogen ausfüllten, waren 401 Frauen (65%) und 221 Männer (35%).<br />

3 Ergebnisse<br />

3.1 Beschreibung des Unfallgeschehens<br />

Die 32 untersuchten Schulen meldeten <strong>im</strong> Jahr 2000 zwischen 82 und 351 Unfälle je 1.000<br />

Schüler. Von den Gymnasien gingen <strong>im</strong> Durchschnitt 144 Unfallmeldungen, von den Realschulen<br />

185, von den Hauptschulen 218 und von den Gesamtschulen 185 je 1.000 Schüler<br />

ein. Von den befragten Schülerinnen und Schülern geben 35.7% an, <strong>im</strong> Schuljahr<br />

2000/2001 mindestens einen Unfall in der Schule gehabt zu haben. Die Befragten nennen<br />

<strong>im</strong> Durchschnitt 0.74 Unfälle. Da<strong>mit</strong> nennen die Schülerinnen und Schüler deutlich mehr<br />

Schulunfälle als nach den offiziellen Unfallmeldungen zu erwarten wäre. Während es bei<br />

den Schulunfällen generell keine Geschlechtsunterschiede gibt, weisen Jungen bei den<br />

Schulunfällen (ohne <strong>Sport</strong>) <strong>mit</strong> 18.3% Schülern, die mindestens einen solchen Unfall berichten,<br />

ein höheres Risiko auf als Mädchen <strong>mit</strong> 14.7%. Bezogen auf den Schulsport ist<br />

das Risiko für Mädchen <strong>mit</strong> 32.3% höher als das der Jungen (28.9%). Insgesamt haben<br />

sich 77% der von den Schülern berichteten Schulunfälle <strong>im</strong> <strong>Sport</strong>unterricht ereignet, 23%<br />

außerhalb des <strong>Sport</strong>unterrichts (in den Pausen oder während des Fachunterrichts).<br />

3.2 Prädiktoren des Schulunfallgeschehens auf Schulebene<br />

Zur Analyse des Unfallgeschehens werden zunächst die Zusammenhänge zwischen der<br />

Unfallquote und Merkmalen der Schule, Lehrer und Schüler untersucht. Tabelle 1 zeigt<br />

dazu die Korrelationskoeffizienten bei signifikanten Zusammenhängen. Dabei zeigt sich:<br />

Je höher die Unfallquote einer Schule ist, desto höher ist das durchschnittliche Stresserleben<br />

(Bedrohung) der Lehrer und desto stärker schätzen die Lehrer Gewalt als ein Problem<br />

an ihrer Schule ein. Mit einer höheren Unfallquote geht zugleich eine niedrigere allgemeine<br />

Selbstwirksamkeitserwartung der Schüler, eine höhere Impulsivität, und Lebhaftigkeit<br />

der Schüler und ein schlechteres Schülersozialkl<strong>im</strong>a an der Schule einher. Bezogen auf<br />

den Schulsport bedeuten die Korrelationen, dass <strong>mit</strong> steigender Unfallquote einer Schule<br />

zugleich aus Sicht der <strong>Sport</strong>lehrer ungünstigere Rahmenbedingungen für den Schulsport<br />

herrschen, mehr Problemschüler am <strong>Sport</strong>unterricht teilnehmen und mehr Schüler nicht<br />

am <strong>Sport</strong> teilnehmen, sondern „auf der Bank“ verbringen.<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> "<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Sport</strong> <strong>–</strong> <strong>aber</strong> <strong>sicher</strong>"

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