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Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

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Augenverletzungen <strong>im</strong> Schulsport<br />

üben. Deshalb kommt es besonders darauf an, dass der Schulsport möglichst frei von Unfällen,<br />

Ängsten oder Misserfolgen stattfindet.<br />

Umso bedenklicher erscheint es, dass <strong>im</strong> Jahr 2003 über 640.000 Schulsportunfälle in<br />

Deutschland registriert wurden, davon 86.000 <strong>mit</strong> Kopf- und 12.600 <strong>mit</strong> Augenverletzungen.<br />

Jungen waren zu fast 70 %, und da<strong>mit</strong> weit stärker betroffen als Mädchen (Tab. 1),<br />

die zu etwa 30 % Schulsportunfälle erlitten (Scherer, 2005). Der Anstieg der Augenverletzungen<br />

von 1993 bis 2003 um über 40 % spricht dafür, dass die Gefahren nicht erkannt<br />

wurden und entsprechende Maßnahmen ausblieben.<br />

So<strong>mit</strong> ist klar, dass mehr gegen die Schulsportunfälle <strong>im</strong> Allgemeinen und die Augenverletzungen<br />

<strong>im</strong> Speziellen unternommen werden muss. Daher erscheint es vernünftig und<br />

sinnvoll, wenn sich Kultus- oder Schulministerien für das Tragen von sportgerechten Brillen<br />

einsetzen.<br />

In Nordrhein-Westfalen wurde 2002 ein Erlass wirksam, der festlegte, dass Brillenträger<br />

<strong>im</strong> Schulsport ihre Brille tragen müssen, diese <strong>aber</strong> sportgerecht zu sein hat. Dieser sehr<br />

vernünftige Erlass hatte nur einen einzigen Haken: Die <strong>Sport</strong>lehrer mussten entscheiden,<br />

ob die Brille sportgerecht war oder nicht. Da diese sich dazu nicht in der Lage sahen, saßen<br />

Brille tragende Schüler häufig auf der Bank, aus Angst vor Verletzungen durch die<br />

falsche Brille. Zusammen <strong>mit</strong> Fachleuten für Schulsport und Ver<strong>sicher</strong>ung erarbeiteten<br />

wir folgende Lösung: Der behandelnde Augenarzt muss zu Beginn eines jeden Schuljahres<br />

eine schriftliche Erklärung abgeben, dass der Brille tragende Schüler eine Schulsportgerechte<br />

Brille trägt. Durch den Regierungswechsel in NRW dürfte sich die Umsetzung<br />

dieser Maßnahme etwas verzögern.<br />

Die meisten Verletzungen <strong>im</strong> Augenbereich werden durch andere Schüler verursacht, danach<br />

folgen solche durch Bälle, Eigenverletzungen, solche bei Bodenkontakt, <strong>mit</strong> Schlägern<br />

oder anderen Spiel- und <strong>Sport</strong>geräten (Tab. 2).<br />

Tab. 2: Ursachen für Augenverletzungen <strong>im</strong> Schulsport (Scherer, 2005)<br />

Augen-Unfallursachen Gesamtzahl Prozentual<br />

Anderer Mensch 3.545 28,1 %<br />

Ball 3.126 24,8 %<br />

Verletzter selbst 967 7,7 %<br />

Boden 838 6,6 %<br />

Schläger 387 3,1 %<br />

Sonstiges* 3.738 29,7 %<br />

Insgesamt 12.599 100,0 %<br />

*) Andere Spiel- und <strong>Sport</strong>geräte, Pflanzen, Gegenstände, z.B. Wurfgeschosse wie Steine, Schneebälle etc.<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> "<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Sport</strong> <strong>–</strong> <strong>aber</strong> <strong>sicher</strong>"<br />

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