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Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

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H. Allmer<br />

nuum <strong>mit</strong> den Polen Sorglosigkeit und Übervorsichtigkeit aus. Danach ist „ein gewisses<br />

Maß an Sorglosigkeit ... funktional als Vorbedingung für erfolgreiches Handeln“. Während<br />

übermäßige Vorsicht, <strong>im</strong> Sinne der Übervorsichtigkeit zur Handlungsunfähigkeit in<br />

Risikosituationen führt, ist ein gewisses Maß an Vorsichtigkeit handlungsförderlich, um<br />

sich nicht leichtfertig Risikosituationen auszusetzen.<br />

Die gebildeten Handlungsintentionen stellen den Orientierungsrahmen für das Verhalten<br />

in der Risikosituation dar. Allerdings müssen sich die Risiko- und <strong>Sicherheit</strong>sintentionen<br />

nicht zwingend <strong>im</strong> konkreten Verhalten widerspiegeln, denn die Alltagserfahrung lehrt<br />

<strong>im</strong>mer wieder, dass eine Person nicht das ausführt, was sie sich vorgenommen hat. Auch<br />

für das Verhalten in Risikosituationen müssen wir <strong>mit</strong> Diskrepanzen zwischen den gebildeten<br />

Vorsätzen und dem tatsächlichen Verhalten rechnen.<br />

6 Individuelles Risikoniveau<br />

Ob eine Person, eine Risikosituation als Herausforderung oder Bedrohung erlebt, hängt<br />

nicht nur von der aktuellen Situationsdefinition ab, sondern wird auch von situationsunabhängigen,<br />

personspezifischen Bewertungsstilen best<strong>im</strong>mt (vgl. Abb. 1). Bezogen auf Risikosituationen<br />

ist als personspezifischer Bewertungsstil das individuelle Risikoniveau<br />

(vgl. “übergeordneter Risikoverhaltensstil“, Klebelsberg, 1982, S. 260; "habitueller Risikostandard",<br />

Schneider & Rheinberg, 1995, S. 425) relevant, das festlegt, welches Risiko<br />

von einer Person noch akzeptiert und toleriert werden kann (vgl. „akzeptiertes persönliches<br />

Risiko“, Wilde, 1978). Übersteigt die eingeschätzte Risikowahrscheinlichkeit einer<br />

Situation das individuell akzeptierte Risikoniveau, wird die Person Maßnahmen ergreifen,<br />

die das subjektive Risiko reduzieren, oder die Situation meiden. Liegt demgegenüber die<br />

wahrgenommene Risikowahrscheinlichkeit einer Situation <strong>im</strong> Toleranzbereich des individuellen<br />

Risikoniveaus, wird die Person das Risiko akzeptieren und sich der Risikosituation<br />

stellen.<br />

Individuelle Unterschiede bestehen nicht nur hinsichtlich des Risikoniveaus, sondern auch<br />

hinsichtlich der Situationserfahrungen, die relevant für das Handeln in Risikosituationen<br />

sein können. Die Bedeutung von persönlichen Erfahrungen <strong>mit</strong> Risikosituationen zeigt<br />

sich z.B. darin, dass Situationsunerfahrene <strong>im</strong> Vergleich zu Situationserfahrenen geringere<br />

Risikowahrscheinlichkeiten akzeptieren (Jungermann & Slovic, 1993) und Personen, die<br />

häufiger Risikosituationen ausgesetzt sind, die persönliche Risikowahrscheinlichkeit geringer<br />

einschätzen (Denscombe, 1993).<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> "<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Sport</strong> <strong>–</strong> <strong>aber</strong> <strong>sicher</strong>"

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