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Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

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Oberkante Unterhose <strong>–</strong> Risikomanagement <strong>im</strong> Gerätturnen<br />

sollten entweder aus der Halle vollständig entfernt werden oder zerschnitten werden, da<strong>mit</strong><br />

sie deutlich erkennbar nur noch fragmentarisch zu gebrauchen sind.<br />

<strong>Ein</strong> anderes Beispiel ist die „weiche“ Wand:<br />

Die Idee, die alt gewordenen Matten zur Abpolsterung der Wand zu benutzen, ist ebenso<br />

nicht zu empfehlen. Denn Weichbodenmatten suggerieren stets <strong>Sicherheit</strong> und Aufprallschutz<br />

in den Köpfen von Trainern wie Aktiven. Das führt dazu, dass statt den Schwung<br />

z.B. nach einer Vorwärtsrotation vollständig abzubremsen, auf die Schutzfunktion der<br />

Matte vertraut wird. Wenn dann womöglich noch die Arme gegen die Matte gestreckt<br />

werden, ist die Ellbogenverletzung vorprogrammiert. Zugunsten einer richtigen Technik<br />

von Anbeginn des Bewegungslernens sollte gleich auf die richtige Landung geachtet werden.<br />

<strong>Ein</strong> in der Halle freistehender Aufbau ist dazu wesentlich geeigneter als die „Ab<strong>sicher</strong>ung“<br />

durch die Wand, die bei genauem Hinsehen eine nicht zu unterschätzende Gefahr<br />

darstellt.<br />

Richtig und wichtig wäre hier, in der Aus- und Fortbildung von Gerätturntrainern, -<br />

übungsleitern und Lehrern eigene Lerneinheiten zum Auf- und Abbau von Geräten vorzusehen<br />

und darin auf die Konsequenzen von mangelnder Wartung hinzuweisen. Natürlich<br />

sollte in diesem Zusammenhang auch Alternativen aufgezeigt werden, was also zu tun ist,<br />

wenn ein best<strong>im</strong>mtes Gerät nicht mehr genutzt werden kann. Hilfeleistungen können wir<br />

alle hier nicht genug erhalten.<br />

Der juristische Aspekt<br />

Bei den vermehrt auftretenden Klagen (unsachgemäßer Gerätaufbau, mangelnde Hilfeleistung<br />

bzw. sexuelle Belästigung durch Hilfeleistung) werden Sachverständigengutachten<br />

eingefordert. Diese versuchen die Situation zu rekonstruieren und die Idee des Übungsleiters/<br />

Trainers/ Lehrers zu er<strong>mit</strong>teln. Denn für Hilfeleistung <strong>im</strong> Gerätturnen gibt es keine<br />

(juristisch) verlässlichen Aussagen, wie viele Helfer <strong>mit</strong> welchen Qualitäten wo am Gerät<br />

zu stehen und wie zuzufassen haben. Denn entsprechend der Intention und der materiellen<br />

wie personellen Möglichkeiten sollte ein adressatengerechter Aufbau erfolgen sowie eine<br />

individuelle Nutzung möglich sein.<br />

Das Risiko, das Übungsleiter, Trainer und Lehrer eingehen, wenn sie Gerätturnen anbieten,<br />

kann bis zur Existenzzerstörung gehen <strong>–</strong> nur, weil sie bei der Hilfeleistung einmal abgerutscht<br />

sind, nur weil sie nicht deutlich genug einem Kind verboten hatten, ein Element<br />

zu turnen, nur weil sie sich einmal kurz vom Minitrampolin weggedreht haben, nur weil ...<br />

<strong>–</strong> der Klagemöglichkeiten sind da viele.<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> "<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Sport</strong> <strong>–</strong> <strong>aber</strong> <strong>sicher</strong>"<br />

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