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Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

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360<br />

G. Schnabel<br />

Bei der Risikoeinschätzung und <strong>–</strong>bewältigung sowie der Leistungseinschätzung wird nicht<br />

nur der verantwortungsvolle Umgang <strong>mit</strong> sich selbst, sondern auch <strong>mit</strong> den Mitschülerinnen<br />

und Mitschülern (z.B. bei Hilfestellungen) gefordert. Dieser Aspekt wird <strong>mit</strong> der pädagogische<br />

Perspektive (E) „kooperieren, wettkämpfen und sich verständigen“ besonders<br />

deutlich akzentuiert. Dabei n<strong>im</strong>mt die Kommunikation und Kooperation zwischen<br />

den Schülerinnen und Schülern und die Gestaltung von sozialen Beziehungen und Strukturen<br />

einen besonderen Stellenwert für die <strong>Sicherheit</strong> und Gesundheit <strong>im</strong> <strong>Sport</strong>unterricht<br />

ein. Hier müssen Regeln <strong>mit</strong>einander ausgehandelt werden, die Spiel- und Bewegungsabläufe<br />

dem Leistungsstand entsprechend best<strong>im</strong>men, die <strong>aber</strong> in erster Linie auch dem<br />

Schutz der Unversehrtheit dienen müssen. Vereinbarungen werden be<strong>im</strong> Bilden von<br />

Gruppen und Mannschaften, be<strong>im</strong> Abstecken der Spielfelder, be<strong>im</strong> Best<strong>im</strong>men von Positionen<br />

und nicht zuletzt be<strong>im</strong> Festsetzen von <strong>Sicherheit</strong>svorkehrungen getroffen. Diese Regeln<br />

und Vereinbarungen sind so zu schließen, dass das soziale und körperliche Wohlbefinden<br />

zwischen den beiden Polen „Miteinander„ und „Gegeneinander“ gewährleistet<br />

wird. Dies kann nur über die Miteinbeziehung aller Beteiligten an dem Vereinbarungsprozess<br />

geschehen.<br />

Bei der Verfolgung der Perspektive (F) „Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein<br />

entwickeln“ wird die Förderung der <strong>Sicherheit</strong>s- und Gesundheitskompetenzen der Schülerinnen<br />

und Schüler ausdrücklich in den Vordergrund des Lernprozesses gerückt. Dabei<br />

sollen ambivalent auch ganz bewußt die gesundheitlichen Gefahren, die <strong>Sport</strong> <strong>mit</strong> sich<br />

bringt, thematisiert und Lösungsansätze zur Bewältigung <strong>mit</strong> den Schülerinnen und Schülern<br />

erarbeitet werden. Die Verfolgung dieser Perspektive beinhaltet so z. B. auch die<br />

Ver<strong>mit</strong>tlung der entspannenden und regenerativen Funktion und der therapeutischen<br />

Funktion von sportlicher Betätigung. Kein anderes Unterrichtfach bietet so viele Möglichkeiten<br />

<strong>Sicherheit</strong> und Gesundheit <strong>im</strong> praktischen Handeln erfahrbar zu machen, wie das<br />

Fach <strong>Sport</strong>. Mit <strong>Sicherheit</strong> und Gesundheit ist das physische, psychische und soziale<br />

Wohlbefinden und emotionale Stabilität gemeint. Es geht demnach um „mehr als nur die<br />

Förderung gesundheitlich bedeutsamer Parameter“ wie z. B. „durch präventives Training“<br />

(R & L, 1999, S. XXXV). <strong>Sicherheit</strong> und Gesundheit stellen an sich für Schülerinnen<br />

und Schüler <strong>aber</strong> noch kein Handlungsmotiv dar. Es müssen <strong>im</strong> Unterricht geeignete<br />

Ansatzmöglichkeiten zu diesen Themen gefunden werden. Das inhaltliche Spektrum für<br />

geeignetge Anknüpfungspunkte <strong>im</strong> Unterricht ist breit gefächert. Dazu gehören beispielsweise<br />

die Ver<strong>mit</strong>tlung von Fairness zur Verbesserung des Sozialverhaltens, die Erarbeitung<br />

der Funktion von „warming up“ und „cool down“ zur Verletzungsprophylaxe,<br />

Bepfindlichkeitsabfragen zur Verbesserung der Mannschafts- und Gruppendynamik und<br />

der sozialen Integration in den <strong>Sport</strong>spielen, die Erarbeitung von leistungsl<strong>im</strong>itierenden<br />

Faktoren des Herzkreislaufsystems oder der Muskulatur be<strong>im</strong> Laufen oder Schw<strong>im</strong>men<br />

und auch die Thematisierung einer geeigneten Hilfestellung be<strong>im</strong> Turnen. Da neben der<br />

Thematisierung gesundheitlicher Gefahren v.a. auch die Thematisierung der physiologischen,<br />

psychosozialen und kognitiven Ressourcen für <strong>Sicherheit</strong> und Gesundheit zum inhaltlichen<br />

Spektrum dieser Perspektive gehören, ist eine problemorientierte Reflexion des<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> "<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Sport</strong> <strong>–</strong> <strong>aber</strong> <strong>sicher</strong>"

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