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Sicherheit im Sport Ein Leben mit Sport – aber sicher

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G. Schnabel<br />

schätzung der eigenen und der fremden Bewegungsmöglichkeiten und Befindlichkeiten ist<br />

dabei Grundlage einer sensiblen, <strong>sicher</strong>en und gesunden Aktivität. <strong>Sport</strong>(-unterricht)<br />

schafft auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung einer differenzierten<br />

Wahrnehmung unserer technisierten Umwelt <strong>mit</strong> ihren komplexen Abläufen und sozialen<br />

Strukturen und hilft den Kindern und Jugendlichen so, <strong>sicher</strong> und angemessen auf verschiedene<br />

Reize ihrer Umwelt zu reagieren. Es gehört zum Entwicklungsprozess dazu,<br />

dass Schülerinnen und Schüler lernen, ihren Körper und seine Veränderungen anzunehmen<br />

und seine Ausdrucksformen kennenzulernen.<br />

Im Schulsport wird Bewegung auch als Medium zur ästhetischen Erziehung genutzt. Mit<br />

der Verfolgung der Perspektive (B) „sich körperlich ausdrücken, Bewegung gestalten“<br />

wird dabei das Selbstkonzept der jungen Menschen durch und über Bewegung entwickelt<br />

und eine emotionale Bindung an Bewegung erzeugt. <strong>Sport</strong>liche Inhaltsbereiche wie<br />

„Tanz, Turnen, Akrobatik und Jonglage“ bieten geeignete Möglichkeiten, das „individuelle<br />

Bewegungsrepertoires über das instrumentell Zweckmäßige hinaus zu erweitern“<br />

(vgl. R & Ls, 1999, S. XXXII). Die Ausbildung der körperlichen Ausdrucksfähigkeit gibt<br />

Möglichkeiten zur Stärkung des Selbstbewusstseins und unterstützt außerdem soziales<br />

Lernen. Die <strong>sicher</strong>heits- und gesundheitsrelevante Bedeutung dieser Perspektive ergibt<br />

sich aus der Thematisierung der Bewegungsqualität und des Bewegungssehens / Bewegungseinschätzung<br />

(s. Perspektive A) und aus der Ausbildung des Selbstkonzeptes, was<br />

zum indiviuellen und sozialen Wohlbefinden beitragen kann. Die spezielle <strong>sicher</strong>heitsrelevante<br />

Bedeutung dieser zweiten pädagogischen Perspektive wird bei der <strong>sicher</strong>en Gestaltung<br />

von Bewegungen und Bewegungsräumen und in Verbindung <strong>mit</strong> der dritten pädagogischen<br />

Perspektive („Etwas wagen und verantworten“) deutlich.<br />

Der Entwicklungsprozess von Kindern und Jugendlichen ist geprägt vom Ausloten der eigenen<br />

physischen und psychischen Grenzen und Dispositionen. Dieses Ausloten kann über<br />

die besondere Akzentuierung der Perspektive (C), „Etwas wagen und verantworten<br />

Schülerinnen und Schüler verdeutlicht werden. Das Ausprobieren, Erkunden, Wagen und<br />

Riskieren von Situationen, bei denen bekannte Grenzen überschritten werden und deren<br />

Ausgänge wage oder ungewiss sind, sind dabei unverzichtbar. Gerade das Unterrichtsfach<br />

<strong>Sport</strong> <strong>mit</strong> seinen Bewegungsbereichen wie „Schw<strong>im</strong>men, Tauchen, Klettern, Turnen,<br />

Gleiten, Fahren, Rollen, Akrobatik, Balancieren“ bietet Chancen zum Sammeln von solchen<br />

Grenzerfahrungen <strong>im</strong> „Schonraum Schule“. Psychische Beanspruchungen, Wagnisse,<br />

Risiken und physische Herausforderungen müssen gemeistert und überstanden werden.<br />

Dabei werden die Grenzerfahrungen gemacht, die zur Stärkung einer realistischen <strong>Ein</strong>schätzungsfähigkeit<br />

in Bezug auf die eigene psychische und physische Leistungsfähigkeit<br />

und Leistungsbereitschaft beitragen. Bei dem Prozess der Erweiterung der <strong>Sicherheit</strong>s-<br />

und Gesundheitskompetenzen ist es unmöglich und wenig sinnvoll „alle möglichen Gefahrenmomente<br />

auszuschalten“ (R & L, 1999, S. XXXIII). Der Erwerb und die Erweiterung<br />

einer solchen <strong>Sicherheit</strong>skompetenz bestehen vielmehr in diesem Zusammenhang<br />

darin, dass Gefahren richtig eingeschätzt werden und dass in diesen Situationen <strong>mit</strong> unge-<br />

<strong>Sicherheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Sport</strong> "<strong>Ein</strong> <strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>Sport</strong> <strong>–</strong> <strong>aber</strong> <strong>sicher</strong>"

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