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SICHER UND MORGEN?

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Verschärfung der Sanktionen und zum verstärkten Aufbau<br />

militärischer Abwehrkapazitäten gegenüber Russland<br />

führen. Damit ginge vermutlich auch eine dauerhafte Stationierung<br />

von NATO-Truppen in Osteuropa einher. Eine<br />

weitere Destabilisierung der Ukraine geriete zu deren innenpolitischer<br />

Zerreißprobe, die vor allem die EU politisch,<br />

sicherheitspolitisch, energiepolitisch und wirtschaftlich<br />

vor ungeahnte Herausforderungen stellen würde.<br />

Mittlerer Osten und Nordafrika<br />

Die Umbrüche im arabischen Raum haben zu einer Desta-<br />

<br />

<br />

bleiben a) der seit Mitte 2014 ausgetragene bewaffnete<br />

<br />

libyschen Regierung in Tobruk und der international nicht<br />

<br />

der anhaltende Bürgerkrieg in Syrien sowie c) der Krieg im<br />

Irak und in Syrien gegen den IS. Kritisch deshalb, weil es<br />

sich in Syrien immer offener um einen Stellvertreterkrieg<br />

der Regionalmächte handelt, der nur durch einen Minimalkonsens<br />

aller Akteure zu einer Verhandlungslösung<br />

führen kann. Verschärfend wirken die extreme Internationalisierung<br />

des Bürgerkriegs in Syrien durch das Eingreifen<br />

Russlands und der USA mit ihren Verbündeten sowie<br />

der Türkei-interne „Krieg“ gegen die Arbeiterpartei Kurdistans<br />

(PKK). Das Jahr 2016 könnte einen Höhepunkt in<br />

all diesen Auseinandersetzungen bringen, wobei sich an<br />

der militärischen Bekämpfung des IS in Syrien und im Irak<br />

zunehmend auch europäische Staaten beteiligen werden.<br />

Neben Vermittlungsversuchen ist daher auch von einer<br />

fen<br />

ist.<br />

strom<br />

aus dem Kriegsgebiet und nach Europa verstärken,<br />

europäische Staaten entlang der Balkanroute und<br />

in weiterer Folge Österreich und Deutschland werden<br />

daher unverändert gefordert sein. Außerdem wird die<br />

EU einen wesentlichen Beitrag zur Linderung der humanitären<br />

Katastrophe und zur Flüchtlingsbetreuung<br />

etwa in der Türkei und im Libanon zu leisten haben.<br />

Je länger der Ansturm anhält, desto mehr werden die<br />

bilateralen Beziehungen zwischen einigen Westbalkanstaaten<br />

strapaziert – das kann eine bessere Zusammenarbeit,<br />

aber auch nachhaltige Spannungen bringen. Der<br />

kritische Prüfstein innerhalb der EU wird sein, ob eine<br />

zufriedenstellende Verteilung der Flüchtlinge gelingt<br />

oder ob dies zu einer ernsthaften Spaltung führt. Besonders<br />

Deutschland, Schweden und Österreich stehen<br />

zusätzlich vor zwei zentralen Herausforderungen: der<br />

Integration der enormen Zahl an Aufnahmewerbern<br />

feindlicher<br />

Strömungen. Die gesellschaftliche Widerstandskraft<br />

und der Erhalt des sozialen Friedens werden<br />

dabei immer bedeutender werden.<br />

Zusätzlich ist Europa ins Visier der Dschihadisten geraten.<br />

Der Appell des selbsternannten Kalifen Abu Bakr<br />

al Baghdadi, den Kampf „zu Hause“ zu führen, wird<br />

vermutlich von einzelnen selbstradikalisierten Personen<br />

wie auch von größeren Terrorzellen als Auftrag für<br />

möglichst Aufsehen erregende Anschläge verstanden.<br />

Die Terrorgefahr ist daher deutlich gestiegen und erfordert<br />

eine verbesserte Zusammenarbeit in allen sicherheitsrelevanten<br />

Bereichen.<br />

Erweiterte Sahelzone als<br />

<br />

Die Überschwappeffekte der Umbrüche im arabischen<br />

Raum Richtung Sahel mit den Zentren Mali und Zentralafrikanische<br />

Republik werden anhalten. Machtkon-<br />

nalem<br />

Terrorismus, z.B. bei den Staaten um den<br />

116 Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016

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