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SICHER UND MORGEN?

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wicklung von Strategien und Instrumenten zur Terrorismusbekämpfung<br />

noch am Anfang.<br />

Flaggschiff der AU-Aktivitäten im Bereich Frieden<br />

und Sicherheit ist die de facto friedenserzwingende<br />

African Union Mission in Somalia (AMISOM). Äthiopien,<br />

Burundi, Dschibuti, Kenia und Uganda stellen<br />

dazu ca. 22.000 Soldaten. Es gelang, das von der<br />

<br />

und die Kontrolle über strategisch wichtige Straßen<br />

herzustellen. Doch muss die AMISOM zunehmend<br />

verlustreiche Rückschläge hinnehmen, da die al-Shabaab<br />

von konventioneller zu terroristischer Kriegsführung<br />

übergegangen ist. Dieser Trend wird auch<br />

2016 anhalten.<br />

Das ehrgeizige, eigentlich bereits für 2010 terminierte<br />

Vorhaben einer 25.000 Mann starken stehenden<br />

African Standby Force (ASF) ist insbesondere<br />

ten<br />

worden. Von 19. Oktober bis 5. November 2015<br />

übten erstmals Soldaten aller fünf Regionalbrigaden<br />

gemeinsam in Südafrika (Übung AMANI AFRICA<br />

II). Ziel war es insbesondere, die Rapid Deployment<br />

Capability (RDC) mit einer Verlegbarkeit binnen 14<br />

Tagen zu testen. Angestrebt wird, im Januar 2016<br />

die „volle Einsatzbereitschaft“ der ASF zu erklären.<br />

Doch wird dieses Ziel nicht vollständig erreichbar<br />

sein. Insbesondere die Force Multinational d’Afrique<br />

Centrale (FOMAC) und die North African Regional<br />

sätzlich<br />

fehlen logistische, strategische und Planungskapazitäten.<br />

Zivile Komponenten sind gegenüber<br />

den militärischen im Rückstand; sie kamen bislang in<br />

Missionen auch kaum zum Einsatz.<br />

Als Übergangslösung hatte die AU 2013 die Aufstellung<br />

einer African Capacity for Immediate Response<br />

to Crises (ACIRC) beschlossen. Im Unterschied zur<br />

ASF handelt es sich um freiwillige Teilnehmerstaaten,<br />

und diese müssen die Krisenreaktionsstreit-<br />

<br />

Algerien, Angola, Niger, Senegal, Südafrika, Sudan,<br />

Tansania, Tschad und Uganda, bis Jahresende 2014<br />

kamen Ägypten, Benin, Burkina Faso, Kamerun<br />

und Ruanda hinzu. Angekündigt war die Erklärung<br />

der vollen Einsatzbereitschaft zum Oktober 2015,<br />

wobei sich Südafrika besonders engagiert. Doch auch<br />

bei der ACIRC gibt es Engpässe, so verfügen die<br />

meisten Teilnehmerstaaten nicht über strategische<br />

Lufttransportfähigkeiten.<br />

Die sich anbahnende Doppelung ASF-RDC und<br />

ACIRC wird bereinigt werden müssen. Analysten<br />

zweifeln zudem, ob das Modell stehender Kontingente<br />

die optimale Lösung darstellt. Die meis-<br />

<br />

Modellen (Coalition of the Willing, Lead Nation,<br />

Verhandlungen mit Truppenstellern).<br />

den<br />

die Kontinentalorganisation AU und die Regionalorganisationen<br />

unverzichtbare Partner der EU<br />

bleiben: Denn nur mit ihrer Hilfe können wichtige<br />

Ziele erreicht werden: erstens regionale Integration,<br />

Schaffung größerer Märkte und transkontinentaler<br />

Infrastrukturausbau, zweitens sicherheitspolitische<br />

Stabilisierung mit Unterstützung und Ownership<br />

afrikanischer Streitkräfte, drittens Migrationssteuerung<br />

und Migrationsbegrenzung. Auf dem EU-<br />

Afrika-Migrationsgipfel in La Valetta (Malta) im<br />

November 2015 einigten sich Europäer und Afrikaner<br />

auf einen Aktionsplan, der u. a. die folgenden<br />

Punkte umfasst: Etablierung regionaler Entwicklungs-<br />

und Schutzprogramme in Nordafrika und am<br />

Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016 97

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