24.02.2016 Aufrufe

SICHER UND MORGEN?

sipol_jvs2016

sipol_jvs2016

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Sicherheitsordnung, auf den Deutschland weiterhin re-<br />

<br />

2016 wird weiteren Forderungen nach politischer und<br />

vor allem militärischer Rückversicherung der östlichen<br />

Alliierten Raum geben. Deutschland, das bei der Very<br />

High Readiness Joint Task Force und dem Multinationalen<br />

Kommando Stettin schon in die Vorderhand gegangen<br />

ist, wird hier weiter Führung anbieten, aber zugleich<br />

darauf bestehen, dass die NATO–Russland<br />

<br />

Parallel dazu wird der Krisenbogen in der MENA-Region<br />

nicht zur Ruhe kommen; das gilt insbesondere für<br />

den syrischen Bürgerkrieg und die Aggression der Terrormiliz<br />

„Islamischer Staat“. Wie unmittelbar dieser<br />

Krieg Deutschland und Europa betrifft, zeigen die aktuellen<br />

Flüchtlingsströme, die auch 2016 nur unwesentlich<br />

nachlassen werden.<br />

<br />

Krisen – vor allem mit Blick auf die staatlichen/nicht-<br />

<br />

die deutsche Politik vor eine ungekannte Herausforderung.<br />

Dabei nimmt Deutschland eine schwierige Mittlerrolle<br />

ein zwischen den Verbündeten, die sich vor allem<br />

um die Lage im Osten sorgen, und jenen<br />

Verbündeten, die vor allem den Süden im Fokus haben.<br />

Das Weißbuch<br />

Für den Frühsommer 2016 wird das neue Weißbuch der<br />

Bundesregierung zur Sicherheitspolitik und der Zukunft<br />

der Bundeswehr erwartet. Es ist das erste Weißbuch<br />

seit 2006; die Erwartungen sind dementsprechend<br />

hoch, auch weil ein Prozess der umfassenden Einbindung<br />

der (Experten-)Öffentlichkeit das Jahr 2015 sicherheitspolitisch<br />

geprägt hat. Vermutlich wird das fer-<br />

<br />

neuen Kernaufgabe deutscher Sicherheitspolitik erklären<br />

– mit vielfältigen Konsequenzen wie einem neuen<br />

Cyber-Command der Bundeswehr. Im Kern wird sich<br />

das Weißbuch an die Ausrichtung des Strategischen<br />

Konzeptes der NATO – Bündnisverteidigung, Krisenmanagement<br />

und Partnerschaften – anlehnen und zumindest<br />

den Erhalt der gegenwärtigen Verteidigungsausgaben<br />

von 1,2% des BIP vorgeben. Es steht zu<br />

erwarten, dass mit dieser Publikation und vor allem<br />

ihrem Entstehungsprozess eine Verstetigung solcher<br />

Strategiedokumente erfolgt.<br />

Deutschland als Führungsmacht<br />

Deutschland bleibt, insbesondere mit Blick auf den Ein-<br />

<br />

Führungsmacht wider Willen. Die ökonomische Stärke<br />

des Landes wird vermutlich Bestand haben – die Bundesregierung<br />

prognostiziert ebenso wie die wichtigsten<br />

Forschungsinstitute für 2016 ein Wachstum des realen<br />

Bruttoinlandsproduktes um 1,8 % (nach 1,7 % im Jahr<br />

2015). Diese Entwicklung kalkuliert die wahrscheinlichen<br />

Auswirkungen des Flüchtlingszustroms, der eben<br />

nicht nur Kosten erzeugt, bereits ein. Zudem ist davon<br />

auszugehen, dass die politische Stabilität Deutschlands<br />

beständig bleibt; populistische und extreme Bewegungen<br />

bleiben Randerscheinungen, gerade im Vergleich zu<br />

anderen Staaten Europas und Führungsnationen wie<br />

<br />

Daher werden sich auch 2016 die Blicke auf Berlin rich-<br />

zahl<br />

ohnehin eine zentrale strategische Position innehat.<br />

Es steht zu erwarten, dass diese Führungsrolle in<br />

sicherheitspolitischen Krisen im Jahr 2016 eine Verschärfung<br />

internationaler und nationaler Debatten be-<br />

Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016 255

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!