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der begonnnen Operationsführung im Mittelmeer anhalten,<br />

da die truppenstellenden europäischen Nationen<br />

nach wie vor nicht gewillt sein werden, militärische<br />

<br />

einzusetzen. Einerseits wird für solche Einsätze keine<br />

Autorisierung in Form einer ausreichend robusten Mandatierung<br />

erreicht werden können und andererseits sind<br />

die Interessen der beteiligten Nationen nach wie vor zu<br />

unterschiedlich.<br />

Der Einsatz militärischer Kräfte auf dem afrikanischen<br />

Kontinent wird nur sehr behutsam und primär unter<br />

dem Dach der UNO erfolgen. Die EU wird sich hier<br />

weiterhin eher im Bereich der Soft-Power und Bera-<br />

<br />

ihre inhärenten Interessen gemeinsam aktiv und mit<br />

militärischen Mitteln durchzusetzen. Ein Einsatz europäischer<br />

Kräfte im Kampf gegen den islamistischen<br />

Fundamentalismus und hier vordringlich gegen die Terrormiliz<br />

„Islamischer Staat“ wird auch 2016 nur durch<br />

einzelne Staaten im Rahmen der Koalition mit den<br />

USA erfolgen. Ein Einsatz von Bodentruppen in einem<br />

hen<br />

zu erwartenden Risikos äußerst unwahrscheinlich.<br />

<br />

Nahen Osten wird jedoch davon unabhängig weiter<br />

steigen und den Druck auf die Sicherheitskräfte erhöhen.<br />

Somit wird der Einsatz militärischer Kräfte zur<br />

Verstärkung der Polizei im Inneren seine Fortsetzung<br />

<br />

Herausforderungen aus dem Osten<br />

Andererseits betrachten jene EU-Mitgliedsstaaten, die<br />

nicht unmittelbar von den Migrationsströmen betroffen<br />

-<br />

rung,<br />

die durch die betroffenen Nationen bzw. an der<br />

Außengrenze zu lösen ist. Eine Beitragsleistung ist hier<br />

nicht oder nur in sehr bescheidenem Umfang zu erwarten.<br />

Es ist zu beachten, dass es sich hier aber vor allem<br />

auch um die neuen EU-Mitgliedsstaaten handelt, die ihren<br />

Fokus nicht nach Süden, sondern nach Osten orientieren.<br />

Hier wird eine massive Konfrontationssituation<br />

<br />

Ukraine wird auch 2016 aktiv bleiben, eine umfassende<br />

politische Lösung ist nicht zu erwarten. Die Folge wird<br />

die Fortsetzung der Wiederbelebung der nationalen<br />

Verteidigung sowie des Artikels 5 im Rahmen der<br />

NATO sein, was sich auch auf die Rüstungsinvestitionen<br />

vor allem jener Staaten auswirkt, die sich als neue<br />

<br />

auch Schweden und Finnland weiter an die NATO annähern,<br />

sollte sich das Verhalten Russlands im Baltikum<br />

und Norden nicht ändern.<br />

In Osteuropa ist auch eine weiterhin aktive Rolle der<br />

USA zu erwarten. Jedoch ändert dies nichts an der<br />

grundsätzlichen Neuorientierung der USA und ihrer<br />

Streitkräfte in den asiatischen Raum. Die Verlegung<br />

von Verbänden nach dem Rotationsprinzip in den osteuropäischen<br />

Raum ist keinesfalls als Trendumkehr zu<br />

werten, sondern dient eher der Beruhigung und Rückversicherung<br />

der in Osteuropa gelegenen Bündnispartner,<br />

die eine hohe Erwartungshaltung gegenüber der<br />

NATO und vor allem den USA haben. Die europäischen<br />

Verteidigungsbudgets werden auch 2016 weiter<br />

stagnieren. In einzelnen Ländern zeichnen sich zwar<br />

Erhöhungen ab, diese werden aber nicht so groß sein,<br />

dass Fähigkeiten erweitert werden können, sondern<br />

eher dazu dienen, vorhandene Fähigkeiten zu halten<br />

und jahrelange Reduzierungen zu kompensieren. Es<br />

wird in ausgesuchte Nischenbereiche wie Spezialeinsatzkräfte,<br />

U-Boote oder Aufklärungskapazitäten investiert<br />

und danach getrachtet werden, der nationalen Rüstungsindustrie<br />

das Überleben zu ermöglichen.<br />

322 Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016

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