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SICHER UND MORGEN?

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Politischen Rahmenbedingungen<br />

Nach der Sommerpause 2016 werden sich die politischen<br />

Leitungen der Ministerien langsam auf den Wahlkampf<br />

einstellen. Sie bereiten die Leistungsbilanz vor<br />

und werden keine neuen Projekte beginnen. Vorm<br />

Wähler präsentable Ergebnisse sind gefragt. Neue Impulse<br />

kann es nur noch wenige geben. Diese kommen<br />

sicher nicht aus dem Außenministerium oder Kanzleramt.<br />

Verteidigung wird insgesamt keine hohe Priorität<br />

in der Regierungsarbeit und im Wahlkampf haben. Veränderungen<br />

dieser Priorisierung wird es nur aufgrund<br />

neuer oder wieder angeheizter Krisen geben.<br />

Das Rahmennationenkonzept wird 2016 zentrales Instrument<br />

der Fähigkeitsentwicklung. Die Implementierung<br />

des FNC wird 2016 im Mittelpunkt der Fähigkeitsplanung<br />

und der politischen Aufmerksamkeit des<br />

Ministeriums stehen. Deutschland wird auf dem<br />

<br />

aber nicht voll funktionsfähig sein, sondern wahrscheinlich<br />

zunächst nicht mehr als eine Absichtserklärung<br />

sein. Zudem will Deutschland auch über diese<br />

Zeit hinaus seine Suche nach geeigneten Partnern systematisieren.<br />

Im Zentrum werden dabei die Nachhaltigkeit<br />

und die Relevanz dessen stehen, was die Partner in<br />

einen FNC-Cluster einbringen können.<br />

Verteidigung<br />

Der Verteidigungshaushalt wird 2016 steigen. Es könnte<br />

sein, dass die Verteidigungsministerin versucht, 2016<br />

eine weitere Etatsteigerung durch das Parlament zu<br />

bringen, da es ein besonderes politisches Möglichkeitsfenster<br />

durch das Wohlwollen der Abgeordneten gibt.<br />

Dieses Fenster kann sich nach der Wahl 2017 wieder<br />

schließen. Vom 2016 zu veröffentlichenden Weißbuch<br />

werden keine greifbaren Impulse für die Streitkräfteentwicklung<br />

ausgehen. Dieses wird die „Artikel 5“-Aufgaben<br />

höher gewichten und kann einen Schwerpunkt<br />

auf Europa setzen.<br />

Streitkräfteentwicklung<br />

Das Bundesministerium der Verteidigung setzt die Abkehr<br />

vom Konzept „Breite vor Tiefe“ fort. Es scheint<br />

jedoch unmöglich, dass die Kampfbrigaden 2016 bereits<br />

wieder 100% ihrer Ausstattung haben werden.<br />

Eine wesentliche Veränderung der Kommandostruktur<br />

wird 2016 dadurch entstehen, dass erste Elemente des<br />

neuen Cyber-Kommandos aufgebaut sein werden. Es<br />

wird jedoch wahrscheinlich noch nicht im Normalbetrieb<br />

einsatzbereit sein.<br />

NATO-Gipfel<br />

Hier herrscht bislang Ratlosigkeit mit Blick auf die<br />

Agenda jenseits der zu verkündenden Implementierungen<br />

des Readiness Action Plan und der Very High Readiness<br />

Joint Task Force (VJTF) sowie Sorge vor der<br />

aufkommenden Abschreckungsdebatte und den damit<br />

verbundenen Nuklearfragen. Auch wenn Deutschland<br />

„Vollzug“ bei der Implementierung der VJTF melden<br />

wird, werden sicher die Probleme bei der Einhaltung<br />

der Zeitlinien für die Verlegung der Einheiten nicht ge-<br />

<br />

Deutschland mehren, die für eine permanente Stationierung<br />

von Truppen im Baltikum sind, dürfte<br />

Deutschland diesem Vorschlag Polens und anderer dieses<br />

Jahr nicht zustimmen.<br />

Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016 325

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