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Allgemeine Trends<br />

Auch das Jahr 2016 wird für den Westbalkan im Kon-<br />

<br />

Herausforderung charakterisiert werden, noch bestehende<br />

instabile Verhältnisse zu überwinden und sich<br />

dem Zustand eines konsolidierten Friedens anzunähern.<br />

Eine zentrale Rolle wird in diesem Zusammenhang<br />

auch weiterhin die EU-Integrationspolitik gegenüber<br />

den Westbalkanländern spielen. Das gemeinsame<br />

Interesse, mittel- bis langfristig Mitglieder der EU<br />

zu werden, fördert politische Normalisierungsprozesse<br />

in der Region. Substanzielle Fortschritte bei der<br />

interethnischen Aussöhnung werden wahrscheinlich<br />

auch 2016 nur schwer zu erzielen sein. Durch Politiker<br />

gesteuertes interethnisches Misstrauen, die ökonomisch<br />

schwierige Lage, staatliche Dysfunktionalitäten<br />

und offene Statusfragen sowie autoritäre Tendenzen<br />

können nach wie vor zu nationalistischen Rückschlägen<br />

am Westbalkan führen und religiösen Extremismus<br />

hervorrufen. Wirtschaftlichen Prognosen<br />

zufolge werden die Westbalkanländer 2016 ein geringes<br />

bis mittleres Wirtschaftswachstum in der Bandbreite<br />

0,9 bis 3,5 Prozent verzeichnen. Nach mehrjähriger<br />

Rezession wird dieses prognostizierte Wachstum<br />

aber nicht ausreichen, um die hohe Arbeitslosigkeit<br />

<br />

verringern.<br />

Flüchtlingskrise<br />

Bei der Bewältigung der internationalen Flüchtlingskrise<br />

und Migrationsströme sind die Westbalkanländer<br />

maßgeblich von der Durchsetzung einer koordinierten<br />

Flüchtlings- und Migrationspolitik der EU abhängig.<br />

Ein weiterer unkontrollierter Zustrom von Hunderttausenden<br />

Flüchtlingen, Migrantinnen und Migranten<br />

aus dem Nahen Osten und Zentralasien, die 2015<br />

den Westbalkan hauptsächlich als Transitregion Richtung<br />

Deutschland benutzt haben, würde die Länder<br />

der Region hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen und<br />

ökonomischen Aufnahmekapazität überfordern. Eine<br />

dern<br />

– wie sie sich schon 2015 zwischen Kroatien und<br />

Serbien wegen der Flüchtlingsproblematik abgezeichnet<br />

haben – wäre eine der negativen Folgen.<br />

EU-Integrationspolitik und geopolitische<br />

<br />

Für die politische Konsolidierung des Westbalkans<br />

bleibt eine proaktive Integrationspolitik der EU – die<br />

auch von Österreich unterstützt wird – entscheidend.<br />

Ein Nachlassen in diesem Bereich hätte die verstärkte<br />

<br />

-<br />

<br />

ckelt<br />

sich in wesentlichen Bereichen konträr zur regionalen<br />

Konsolidierungspolitik der EU.<br />

Islamismus und Prävention<br />

Islamistische Bewegungen werden unter südslawischen<br />

Muslimen und muslimischen Albanern auch<br />

weiterhin Zulauf erhalten, innerhalb der islamischen<br />

<br />

Mehrere hundert radikalisierte Jugendliche und junge<br />

Erwachsene vom Westbalkan haben sich seit 2013 der<br />

Terrororganisation „Islamischer Staat“ im Mittleren<br />

Osten angeschlossen. Als Reaktion darauf haben die<br />

<br />

ende „Foreign Fighters“ beschlossen. Die Verbesserung<br />

der ökonomischen Perspektiven, eine präventive<br />

150 Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016

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