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MENA-Region verdoppelt. Der Ausbruch der arabischen<br />

Revolten im Jänner 2011 lässt sich u.a. demographisch<br />

erklären, denn die Jugendarbeitslosigkeit<br />

erreichte in vielen Staaten trotz prinzipiell guter Wirtschaftsdaten<br />

Rekordhöhen. Doch die Jahrzehnte der<br />

politischen Stagnation endeten im Chaos.<br />

Infolge der militärischen Interventionen, so v.a. des<br />

Irakkriegs 2003 und der „humanitären Intervention“<br />

in Libyen 2011 sowie des Kriegs Saudi-Arabiens im<br />

Jemen, zerfallen staatliche Strukturen. Die vielen Stellvertreterkriege<br />

spiegeln oftmals die regionalen Rivalitäten<br />

etwa zwischen dem Iran und Saudi-Arabien bzw.<br />

zwischen der Türkei und Israel wider. Der Iran wird als<br />

tend<br />

machen, was wiederum die selbsterklärten Schutzmächte<br />

der Sunniten auf den Plan ruft. Sunnitischer<br />

Extremismus wird neben der Al-Qaida, die von der jün-<br />

<br />

Al-Nusra und weitere Terrororganisationen hervorbrin-<br />

riert<br />

zusehends in eine Auseinandersetzung zwischen<br />

<br />

Kampf um den Tempelberg, den beide Religionsgruppen<br />

für sich reklamieren, ist das politische und religiöse<br />

Epizentrum dieser territorialen Ansprüche. Die<br />

ter,<br />

dies gilt für palästinensische Attentäter ebenso wie<br />

Täter unter den nationalreligiösen Siedlern. Religiös<br />

kert<br />

sich territorial, wie im Fall der Terrormiliz „Islamischer<br />

Staat“ (IS).<br />

Expansion des IS und seiner<br />

Subunternehmer<br />

Das im Juli 2014 proklamierte Kalifat des IS wird nicht<br />

an Attraktivität für ausländische Dschihadisten verlieren,<br />

die zukünftig nicht nur in Syrien und im Irak<br />

kämpfen werden, sondern zunehmend auch in Libyen<br />

und auf dem Sinai. Ihren wesentlichen militärischen<br />

<br />

schen<br />

Armee, zum anderen in sunnitischen Stämmen,<br />

die im Vakuum zerfallener Strukturen wieder an Bedeutung<br />

gewinnen. In Ägypten kommen die in den Untergrund<br />

abgewanderten Muslimbrüder als neues Rückgrat<br />

hinzu. Die Flüchtlingsbewegungen werden daher auch<br />

aus diesen Regionen zunehmen.<br />

Der Kampf gegen den IS wird eventuell in Syrien<br />

gewisse Erfolge erzielen, zumal die russisch-chinesischiranische<br />

Kooperation zu einer Eindämmung, vielleicht<br />

sogar zu einer Verdrängung des IS führen könnte.<br />

China will jeglichen Staatenzerfall hintanhalten, da dies<br />

das ambitionierte Projekt der Seidenstraße beschädigen<br />

würde.<br />

<br />

eindringen. Dies gilt insbesondere für die arabische<br />

Halbinsel, wo eine Schwächung der saudischen Regierung<br />

zu einem Aufstieg solcher Kräfte führen könnte.<br />

Der saudische Krieg im Jemen könnte eine innersaudische<br />

Krise lostreten, je länger diese Invasion andauert.<br />

Ist Stabilisierung in Syrien, im Irak und<br />

Libyen möglich?<br />

Die Bemühungen der UNO werden fortgeführt werden,<br />

wesentlich für eine Umsetzung der Befriedungs-<br />

<br />

wesentlichen Drahtzieher sein. Über regionale Waffenstillstände<br />

werden die diplomatischen Initiativen 2016<br />

kaum hinausgehen. Eine umfassende Stabilisierung<br />

che<br />

im Irak erfolgen, da beide Länder – was die Lage<br />

128 Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016

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