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SICHER UND MORGEN?

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stelligen Prozentsatz erhöht werden. Trotz erkennbarer<br />

technologischer Fortschritte insbesondere bei der<br />

Marine, der Luftwaffe sowie der Strategischen Raketentruppe<br />

bleiben die chinesischen Streitkräfte insgesamt<br />

aber weit hinter westlichen bzw. westlich orientierten<br />

Armeen (etwa Japans oder Taiwans) zurück,<br />

wenn es um die Befähigung zu moderner Kriegsführung<br />

geht. Als Mittel zur weit reichenden und dauerhaften<br />

Machtprojektion sind die chinesischen Streitkräfte<br />

weder 2016 noch in der mittleren Sicht geeignet.<br />

Bedient werden könnten allenfalls regionale Szenarien<br />

wie Taiwan oder die Inseldispute, wobei sich auch hier<br />

keit<br />

der chinesischen Streitkräfte zeigen würden.<br />

China-Taiwan-Beziehungen<br />

Mit den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen<br />

in Taiwan kommt wohl bereits im Januar 2016 eine<br />

besondere Herausforderung auf die Volkrepublik zu.<br />

Wahrscheinlich ist ein Sieg der Demokratischen Fort-<br />

<br />

dem Festland kritisch gegenübersteht. Die China-Taiwan-Beziehungen,<br />

die aufgrund der Involvierung der<br />

USA und der engen Einbindung Taiwans in die Weltwirtschaft<br />

durchaus globale Bedeutung haben, dürften<br />

in der Folge schwieriger werden. Aber auch eine präsumtive<br />

Präsidentin Tsai Ing-Wen wird an einem stabilen<br />

Verhältnis interessiert bleiben – und das Festland<br />

wird graduelle Veränderungen zur Politik des<br />

heit<br />

hinnehmen, dass die Zeit für die Volksrepublik<br />

arbeitet.<br />

Verhältnis USA-China<br />

folgenreichste Beziehung im 21. Jahrhundert beschrieben.<br />

Tatsächlich sind beide Mächte einander in tiefem<br />

Misstrauen bezüglich ihrer jeweiligen Ambitionen<br />

zugetan – trotz einer beispiellosen ökonomischen<br />

tem<br />

schwächere Spieler in dieser Konstellation wird<br />

China auch 2016 immer wieder rhetorische und sym-<br />

<br />

aber immer wieder vor Konfrontationen mit den USA<br />

zurückscheuen.<br />

Beziehungen EU-China<br />

Auch wenn angesichts der verlangsamten Wirtschaftsentwicklung<br />

in der Volksrepublik die Zuwächse im<br />

bilateralen Handel (2014: 467 Mrd. Euro, davon<br />

Österreich mit fast 11 Mrd. Euro) etwas bescheidener<br />

ausfallen dürften als in den zurückliegenden Jahren,<br />

bleiben die Europäische Union und China auf das<br />

Engste vernetzte Handelspartner. In seinen Beziehungen<br />

zur EU setzt China seit Jahren verstärkt auf bilaterale<br />

Beziehungen zu einzelnen Mitgliedsstaaten und<br />

lockt mit wirtschafts- und handelspolitischen Vortei-<br />

<br />

größere wie Deutschland oder das Vereinigte Königreich<br />

sollten dabei aber immer berücksichtigen, dass<br />

tische<br />

und ökonomische Selbstbehauptung sowie die<br />

Berücksichtigung von Werten etwa im Bereich der<br />

Menschenrechte oder der Rechtsstaatlichkeit nicht ein-<br />

pas<br />

gelingen können. Eine europäische China-Politik<br />

bleibt auch 2016 wünschenswert, dürfte aber angesichts<br />

der gegenwärtigen Verwerfungen innerhalb der<br />

EU kaum erreichbar sein.<br />

Das Machtspiel zwischen China und den USA wird<br />

gerne als die wichtigste, zumindest als die potentiell<br />

Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016 57

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