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SICHER UND MORGEN?

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Insgesamt bleiben ein weiterer Zerfall der regionaler<br />

Ordnung und Fluchtbewegungen im Nahen Osten<br />

möglich bis wahrscheinlich, ohne dass europäische<br />

ten.<br />

Die Auswirkungen auf die europäische gesellschaftliche<br />

Sicherheit bleiben stark negativ. Die EU<br />

elle<br />

Unterstützung der Türkei voran, um eine Pufferzone<br />

zu schaffen. Die Umsetzung wird jedoch stark<br />

unter den Erwartungen bleiben. Insbesondere die<br />

Rückführung von Migrantinnen und Migranten wird<br />

kaum an Fahrt gewinnen, wenn die Türkei gegebenenfalls<br />

wieder selbst Asylsuchende durch politische<br />

<br />

<br />

<br />

die weitere Flüchtlingsströme in zentralen Aufnahmestaaten<br />

Europas wie Deutschland, Österreich und<br />

Schweden erzeugen. Dies gilt insbesondere für Eritrea<br />

und Afghanistan. In Libyen werden innerstaatliche<br />

Kämpfe fortgeführt, was die irreguläre Transitmigration<br />

aus Afrika nach Europa unterstützt. Schließlich<br />

muss die Entwicklung der Ukraine berücksichtigt<br />

werden, wo bisher intern sehr hohe Flüchtlingszahlen<br />

absorbiert wurden. In Anbetracht der angespannten<br />

wirtschaftlichen Situation sowie der immer<br />

noch umstrittenen Umsetzung des Minsker Abkommens<br />

könnte es aber 2016 auch aus dieser Richtung<br />

zu neuen Bewegungen nach Osteuropa kommen. Insgesamt<br />

überwiegt jedoch das Potential einer „kalten<br />

Stabilisierung“.<br />

<br />

land<br />

sowie der Errichtung von weiteren Zäunen in<br />

der Region öffentlich befürchtet wurden, bleiben<br />

sehr unwahrscheinlich. 2016 wird vielmehr eine verschärfte<br />

Ablehnung und Rückführung von Asylbewerbern<br />

aus jenen Ländern zur Anwendung kommen.<br />

Nach Ausräumung verbleibender Koordinationsprobleme<br />

in Europa kann dies die Krisenwahrnehmung<br />

etwas abmildern.<br />

Innere Dynamiken gesellschaftlicher<br />

Sicherheit<br />

Der wichtigste Effekt auf gesellschaftliche Sicherheit<br />

ist die politische Polarisierung von Identitätsfragen.<br />

<br />

Wahlen anstehen, wird das Wachstum rechtspopulistischer<br />

Parteien in den meisten europäischen Staaten<br />

vorübergehend abgefangen werden können. Dies gilt<br />

insbesondere für Deutschland und Österreich. Frankreich<br />

ist hier jedoch im Nachgang der terroristischen<br />

Anschläge in Paris und der ohnehin starken Rolle des<br />

schärfen<br />

mehrere osteuropäische Staaten zusätzlich<br />

den rechts-populistischen Diskurs, sodass eine substanzielle<br />

Erneuerung europäischer Solidarität zur<br />

„Lastenteilung“ nicht zu erwarten ist.<br />

Neben scharfen parteipolitischen Auseinandersetzungen<br />

wird es in mehreren Staaten zu Demonstrationen<br />

derfeindlichem<br />

Hintergrund – bis hin zu rechtsterroristischen<br />

Angriffen – kommen. Auseinandersetzungen<br />

zwischen in Europa ansässigen Menschen mit<br />

<br />

wahrscheinlich, werden jedoch in der Masse begrenzt<br />

bleiben. Aus statistischer Sicht werden auch die allgemeinen<br />

Auswirkungen auf Kriminalität und Innere<br />

Sicherheit durch die Sicherheitsbehörden beherrsch-<br />

<br />

durch dramatische Einzelereignisse wie Anschläge<br />

80 Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016

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