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Wirtschaft und Arbeitsmarkt<br />

Regionale Sicherheitsaspekte<br />

Serbien wird weiterhin versuchen, potentielle Investoren<br />

durch vergleichsweise niedrige Steuern anzusprechen<br />

und neue mittlere bis große Unternehmensansiedelungen<br />

durch einen Anreiz von 5000 bis<br />

10.000.- Euro für jeden eingestellten Arbeiter zu subventionieren.<br />

Die Nachhaltigkeit solcher Maßnahmen<br />

wird von der politischen Opposition weiterhin in Zweifel<br />

gezogen werden. Das BIP-Wachstum wird weiterhin<br />

gering und auf ein Prozent beschränkt bleiben, was der<br />

weiteren Umsetzung lang überfälliger Infrastrukturprojekte<br />

(z.B. EU-Transportkorridor) geschuldet ist. Diese<br />

notwendigen Investitionen werden das serbische Budget<br />

weiter belasten, da es Serbien in der Vergangenheit<br />

nicht geschafft hat, alternative Finanzierungsformen<br />

wie Private-Public-Partnerships zu generieren.<br />

Obwohl es für das Wachstum von großer Bedeutung<br />

ist, wird sich das Thema der regionalen Unterentwicklung<br />

nicht auf der Agenda der Entscheidungsträger wie-<br />

<br />

Die Regierung wird versuchen, ihr Arrangement mit<br />

dem Internationalen Währungsfonds zu verlängern.<br />

Dabei wird eine der letzten „Kronjuwelen“, die Telekom<br />

Serbia, vermutlich an einen Investment-Fond und<br />

nicht an ein Telekommunikationsunternehmen verkauft.<br />

Es ist zurzeit unklar wie der Verkaufserlös investiert<br />

werden soll.<br />

Die Arbeitslosigkeit wird weiterhin hoch bei 25 Prozent<br />

bleiben, wobei die Jugendarbeitslosigkeit von 45<br />

Prozent besonders besorgniserregend ist. Die Versuche<br />

einer groß angelegten Re-Industrialisierung sind wenig<br />

Erfolg versprechend. Die meisten Arbeitsplätze werden<br />

im Dienstleistungssektor geschaffen und gehen auch<br />

dort verloren.<br />

Unabhängig von der kroatischen Regierungsbildung<br />

wird die Migrationskrise die Beziehungen Serbiens<br />

zu Kroatien weiter komplizieren. Falls Kroatien<br />

Ungarns Beispiel der Errichtung eines teilpermanen-<br />

<br />

wird dies lediglich den Migrationsstrom über Bosnien<br />

und Herzegowina oder Montenegro umleiten. Sollte<br />

<br />

„unberechenbar“ werden, würde unter dieser Situation<br />

der internationale Handel leiden und Spediteure nach<br />

alternativen Routen suchen lassen. Dies wiederum hätte<br />

negative Auswirkungen auf die avisierten Einkünfte der<br />

Regierung aus Zöllen und Abgaben.<br />

Die serbische Regierung wird sich nicht in die inneren<br />

Angelegenheiten Bosnien und Herzegowinas oder<br />

Montenegros einmischen. Sie wird versuchen, ihre<br />

Beziehungen mit der Republika Srpska zu verbessern<br />

und symbolische Angebote an Sarajevo zu machen.<br />

Jüngste Entscheidungen der USA, die kroatischen<br />

Streitkräfte mit fortschrittlicherer Waffentechnologie zu<br />

versorgen, könnte eine Rüstungsspirale auslösen – mit<br />

Auswirkungen auf die gesamte Region.<br />

Außenpolitik: Beziehungen zur NATO und<br />

(gegen) Russland<br />

Falls es in den EU-Verhandlungen zu Kapitel 35<br />

(Kosovo) zu keinem Kompromiss kommen sollte, wird<br />

sich Serbien im Jahr 2016 nach und nach einer Kooperation<br />

mit Russland öffnen. Es gibt eine Vielzahl von<br />

Möglichkeiten für russische staatsnahe Betriebe sich<br />

<br />

machen, unter anderem Energieversorgung oder Erneuerung<br />

der serbischen Schieneninfrastruktur und der<br />

Verteidigungssektor.<br />

Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016 165

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