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hender<br />

regionaler Verteidigungskooperationen.<br />

Während die Relevanz des Weimarer Dreiecks (bestehend<br />

aus Frankreich, Deutschland und Polen) stagnierte,<br />

erfuhren die Nordic Defence Cooperation<br />

(NORDEFCO – bestehend aus Island, Norwegen,<br />

Dänemark, Schweden und Finnland) und die Kooperation<br />

der baltischen Staaten (B3 – bestehend aus Estland,<br />

Lettland und Litauen) eine Vertiefung ihrer militärischen<br />

Zusammenarbeit als direkte Reaktion auf die<br />

russische Außenpolitik. Entgegen den Anzeichen zu<br />

Jahresbeginn 2015 wurde auch die verteidigungspolitische<br />

Kooperation der V4-Staaten weiter vertieft und<br />

ausgebaut. Dies geschah jedoch nicht aufgrund von<br />

wahrgenommenen Bedrohungen, sondern primär aufgrund<br />

von Interessen der Verteidigungsressorts, rüstungspolitischer<br />

Überlegungen sowie eines gewissen<br />

Anpassungsdrucks gegenüber der NATO. Basierend<br />

auf der Tatsache, dass Tschechien, die Slowakei und<br />

Ungarn sowohl in der CEDC als auch in der V4 aktiv<br />

sind, werden die Entwicklungen im V4-Format entscheidend<br />

für die Dynamik und den Verlauf der österreichischen<br />

CEDC-Präsidentschaft 2016 sein.<br />

wird von der tschechischen Vorsitzführung bis Juni<br />

2016 fortgeführt.<br />

Im April 2015 wurde eine Ausbildungs- und Übungsstrategie<br />

für V4-Streitkräfte angenommen, mit der unter<br />

anderem die NATO’s Connected Forces Initiave in<br />

den nächsten Jahren gestärkt werden soll. Bei einer gemeinsamen<br />

Erklärung der V4-Verteidigungsminister<br />

wurde die Bedeutung der militärischen Zusammenarbeit<br />

vor allem für die NATO hervorgehoben. Somit<br />

zeigt sich, dass die NATO in den Konzepten der verteidigungspolitischen<br />

Kooperation der V4-Staaten einen<br />

höheren Stellenwert als die EU einnimmt. Dieser<br />

Trend dürfte sich, trotz einer gemeinsamen V4-EU-<br />

Battlegroup im Jahr 2016, weiter verstärken. Dagegen<br />

verfolgt die CEDC, deren Vertiefungsgrad unter dem<br />

Vorsitz Kroatiens 2015 auf einem moderaten Niveau<br />

bestehen blieb, einen anderen Ansatz. Beim Treffen<br />

der CEDC-Verteidigungsminister im Mai 2015 wurde<br />

beschlossen, Absprachen im Vorfeld von Entscheidungen<br />

auf EU-Ebene sowie eine Vertiefung der Zusammenarbeit<br />

auf Basis von bereits beschlossen Leuchtturmprojekten<br />

durchzuführen.<br />

V4 und CEDC<br />

Die anti-russische Haltung Polens führte zu Jahresbeginn<br />

2015 zu offenen Meinungsverschiedenheiten in-<br />

<br />

Tschechien und die Slowakei (außen)politisch eine Annährung<br />

an Österreich und begründeten das von Warschau<br />

mit viel Misstrauen beobachtete informelle Austerlitz-Format<br />

(Regierungschefs dieser Staaten trafen<br />

sich 2015 dreimal). Trotz dieser Dynamik in der ersten<br />

Jahreshälfte 2015, ist die militärische Kooperation der<br />

schaft<br />

(Juli 2014 bis Juni 2015) ausgebaut worden und<br />

Unabhängig vom verteidigungspolitischen Vertiefungsgrad<br />

der V4 und der CEDC besteht der wesentliche<br />

Unterschied darin, dass die militärische Koppera-<br />

<br />

Kontext zwischen Polen, Tschechien, der Slowakei<br />

und Ungarn eingebettet ist. Während es zum Beispiel<br />

zu keinem weiteren Treffen auf Ebene der Minister<br />

anderer Ressorts der CEDC-Staat kam und 2016 solche<br />

auch nicht vorgesehen sind, trafen einander neben<br />

den V4-Verteidigungsministern auch Mitglieder parlamentarischer<br />

Ausschüsse, die Staatspräsidenten, Premierminister<br />

und Minister unterschiedlicher Ressorts.<br />

Alleine die Außenminister trafen einander im Jahr<br />

Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016 333

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