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SICHER UND MORGEN?

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Drei Länder verdienen größere Aufmerksamkeit:<br />

Niger leidet an den aus Libyen, Mali und Nigeria überschwappenden<br />

Krisen und dem zunehmend autoritären<br />

<br />

Wahlen verschoben werden könnten. Dies gilt auch für<br />

dend,<br />

mit dem schwer zu besiegenden Boko Haram und<br />

einem zusammenbrechenden Libyen zu tun hat, aber<br />

kaum mit den wachsenden Rivalitäten innerhalb sei-<br />

<br />

<br />

das Auswahlverfahren noch nicht entschieden, wobei<br />

die übliche Formel „Nur ein Kandidat steht zur Wahl“<br />

sicher nicht funktionieren wird. Streitigkeiten unter den<br />

führenden Akteuren könnten daher dazu führen, dass<br />

die Wahlen verschoben werden.<br />

Der Daesh kommt nach Afrika<br />

Für die bewaffneten Islamisten stellt die Berichterstattung<br />

der internationalen Medien über den Daesh (arabische<br />

Abkürzung für den „Islamischen Staat“) ein wirksames<br />

Propagandainstrument dar, um neue Kämpfer<br />

<br />

Kommando zu unterstellen. Es geht nicht um ideologische<br />

oder religiöse Debatten, sondern ausschließlich<br />

liche<br />

Welt zu präsentieren, obwohl er doch in Wahr-<br />

<br />

Nahen Ostens darstellt.<br />

Für viele afrikanische Möchtegern-Jihadisten wird der<br />

Daesh immer attraktiver, da ihnen der Bay‘a (Treueeid)<br />

zu Unterstützung in der Bevölkerung verhelfen<br />

kann, die sie ansonsten nicht bekommen würden, sowie<br />

gen<br />

Krieg zu führen. In Somalia hat dies im Jahre<br />

2015 nicht funktioniert, aber die fortdauernde Krise<br />

in Libyen, die Delegitimation der islamistischen Herrschaft<br />

im Sudan und die wiederkehrenden Spannungen<br />

innerhalb der Schabaab-Führung in Somalia und Kenia<br />

werden zu neuerlichen Anläufen in Ost- und Zentralafrika<br />

führen.<br />

sprachigen<br />

Sahelzone zwischen dem Maghreb und dem<br />

Bereich südlich der Sahara, sondern auch an der Ostseite<br />

der Sahelzone. Zwar könnte im Jahr 2016 das institutionelle<br />

Patt in Libyen aufgebrochen werden, aber<br />

der mögliche Ausweg wird eine unzureichende Lösung<br />

darstellen und es radikalen Islamisten und Jihadisten<br />

ermöglichen, sich im südlichen Libyen neu zu formieren<br />

und vermehrt im Sudan und in Ostafrika Wurzeln<br />

zu schlagen. Während Europa sein Hauptaugen-<br />

<br />

zu bekommen, könnte der politische Zerfall in jenen<br />

Ländern die Bedingungen für langfristige Instabilität<br />

schaffen.<br />

Weniger Wachstum aufgrund internationaler<br />

Öl- und Mineralstoffpreise<br />

Wie schon die Wirtschaftskrise von 1997/98, so wird<br />

auch das derzeit schwache chinesische Wirtschaftswachstum<br />

nicht alle afrikanische Länder in gleicher<br />

Weise betreffen. Besonders schädlich wird es sich auf<br />

jene auswirken, die starke Wirtschaftsbeziehungen mit<br />

China unterhalten, also jene, die Öl und Mineralstoffe<br />

exportieren. Diese Aussichten werden von Zweifeln<br />

hinsichtlich der Nachhaltigkeit des Wirtschaftswachstums<br />

in einigen Schwellenländern weiter verdüstert.<br />

<br />

Lage der meisten Ölproduzenten auch weiterhin sehr<br />

angespannt sein wird. In einigen Ländern – wie etwa in<br />

Angola mit seinen geplanten Wahlen, im Tschad, in der<br />

Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016 229

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