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tans Islam Karimov ist 75, Usbekistans Präsident Nursultan<br />

Nasarbajew 77 Jahre alt. Keiner von beiden hat einen<br />

Sohn, womit die Nachfolgefrage grundsätzlich durch<br />

Absprachen zwischen den Präsidentenfamilien und einigen<br />

wenigen mächtigen Clans entschieden werden wird.<br />

In keinem der beiden Länder zeichnet sich bislang ein klarer<br />

Kandidat ab. Russland nützt seine Kanäle und beein-<br />

<br />

Falls einer der beiden Präsidenten im nächsten Jahr ster-<br />

fügt<br />

der Kreml über erstklassige „Machtagenten“ in beiden<br />

Ländern mit jeweils engen sicherheitspolitischen<br />

Verbindungen nach Russland, so zum Beispiel den Neffen<br />

von Präsident Nasarbajew, Samt Abysh, der in Russland<br />

studiert hat und leitendes Mitglied des kasachischen Ausschusses<br />

für Nationale Sicherheit ist.<br />

Steigende islamistische Bedrohungen<br />

In den zentralasiatischen Regierungen wird mit wachsender<br />

Beunruhigung der Zulauf hunderter junger Staatsbürger<br />

zur Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) beobachtet.<br />

Die Reaktionen darauf sind allerdings manchmal nicht gut<br />

durchdacht. Tadschikistan zum Bespiel hat alle islamischen<br />

Parteien verboten und schließt damit 2016 auch moderate<br />

Muslime aus dem politischen Prozess aus. Turkmenistan<br />

rungen<br />

sowie mit Einschränkungen beim Betrieb sozialer<br />

Treffpunkte in der an Afghanistan grenzenden Region<br />

Mary. Turkmenistan wird diese Vorgangsweise auch 2016<br />

<br />

-<br />

<br />

ins Spiel. Über die Organisation des Vertrages über Kollektive<br />

Sicherheit will Russland 2016 sein Bestreben nach<br />

<br />

Macht in Zentralasien umsetzen. Turkmenistan wird sich<br />

wahrscheinlich dem russischen Druck mit indirekter Hilfe<br />

von NATO und den USA widersetzen können. Tadschikistan<br />

aber wird die in Teilbereichen größere russische Militärpräsenz<br />

im Lande akzeptieren.<br />

Konkurrenz regionaler Wirtschaftseinheiten<br />

Russland und China werden auch 2016 regionale ökonomische<br />

Konzepte und Projekte vorantreiben, insbesondere<br />

die Eurasische Wirtschaftsunion und das Wirtschaftsprogramm<br />

„Neue Seidenstraße“. Kasachstan wird dabei<br />

wegen seines vor kurzem erfolgten Beitritts zur Welthandelsorganisation<br />

WTO und seinen Bestrebungen nach<br />

<br />

meisten umkämpft sein. 2016 wird Astana in die Schaffung<br />

der Infrastruktur für die EXPO 2017 investieren. Diese<br />

soll nach der Weltausstellung zur Errichtung eines internationalen<br />

Finanzzentrums genutzt werden. Bei den Funktionalitäten<br />

des neuen Finanzzentrums wird sich Kasachstan<br />

nach dem Vorbild Dubais richten und sich nicht von<br />

den Entwicklungen in der Eurasischen Union, wo Russland<br />

versuchen würde, die Pläne zu behindern, abhängig<br />

machen. Kirgistan wird nach seinem „demokratischen<br />

Flirt“ sehr wahrscheinlich in Richtung einer absoluten<br />

kremlfreundlichen Autokratie abdriften. Die durchlässigen<br />

ströme<br />

aus China dürften zu wachsenden Spannungen<br />

zwischen Russland, Kasachstan und China führen.<br />

Unsichere Zukunft großer Energieprojekte<br />

Turkmenistan wird höchst wahrscheinlich den Bau der<br />

<br />

die Turkmenistan-Afghanistan-Pakistan-Pipeline ist angesichts<br />

der anhaltend unsicheren Lage in Afghanistan weiterhin<br />

offen. Es wird weitere Verhandlungsrunden zum<br />

<br />

196 Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016

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