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SICHER UND MORGEN?

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sich verschlechtern, wobei schließlich sogar militärische<br />

Zusammenstöße vorkommen könnten.<br />

Deutschland und Österreich werden dem Westbalkan<br />

weitere Probleme verursachen, indem sie alle<br />

Asylsuchenden aus dieser Region in ihre Heimatländer<br />

zurückführen werden. Damit werden erhebliche<br />

logistische Herausforderungen wie die Schaffung<br />

von Schul- und Arbeitsplätzen sowie Probleme für die<br />

bunden<br />

sein.<br />

Schließlich wird die Region für Terroranschläge der<br />

Terrormiliz „Islamischer Staat“ und anderer radikaler<br />

<br />

Zwecke der Wiedergewinnung des traditionellen Mos-<br />

<br />

Ukraine<br />

Zwar kann es auch weiterhin in der Ostukraine zu<br />

militärischen Zusammenstößen kommen, doch ist<br />

insgesamt mit einer russischen Politik der Deeskalation<br />

zu rechnen. Aus politischen, geopolitischen und<br />

<br />

Lage in der Ukraine angespannt bleiben. Aus Sorge,<br />

auf der westlichen Agenda nicht mehr ganz oben zu<br />

stehen, könnte Kiew versuchen Maßnahmen zu setzen,<br />

die seine Konfrontation mit Moskau verschärfen.<br />

Der ukrainische Staatspräsident Petro Poroschenko ist<br />

immer weniger in der Lage, das Land unter politischer<br />

Kontrolle zu halten. Obwohl Russland in der Ostukraine<br />

höchstwahrscheinlich eine Strategie der Deeskalation<br />

verfolgen wird, hat es sein Ziel, Kiew in seine<br />

<br />

<br />

geltend machen, um eine Verankerung der Ukraine in<br />

<br />

Das in den Niederlanden von Bürgern initiierte Referendum<br />

über das Handelsabkommen zwischen der<br />

EU und der Ukraine könnte zum Wendepunkt für<br />

die Nachbarschaftspolitik der EU werden. Seine Initiatoren<br />

fürchten, dass das Abkommen bloß ein erster<br />

Schritt hin zu einem Beitritt der Ukraine zur EU<br />

sein könnte. Aus Angst vor einer übermäßigen Belastung<br />

der EU durch einen etwaigen Beitritt der Ukraine<br />

zur EU soll das Handelsabkommen verhindert werden.<br />

Sollte dies passieren, so hätte dies Auswirkungen auf<br />

die Politik der EU gegenüber dem Osten und würde<br />

zur Instabilität in der Region beitragen. Wir können<br />

davon ausgehen, dass Russland alle Mittel nutzen wird,<br />

<br />

Im Zusammenhang mit den Risiken aufgrund der<br />

wachsenden Instabilität in der Schwarzmeerregion<br />

ergeben sich für Österreich mehrere ernsthafte Herausforderungen.<br />

So ist es mit einem zunehmenden<br />

Risiko terroristischer Aktivitäten auf seinem Staatsgebiet<br />

konfrontiert. Auf Österreich könnte die Forderung<br />

nach einem verstärkten Engagement für mehr<br />

Stabilität am Westbalkan zukommen. Immerhin gilt<br />

Österreich als ein Hauptinvestor am Westbalkan.<br />

Österreich könnte sich gezwungen sehen, seine Fähigkeit<br />

auszubauen, rasch auf die Risiken zu reagieren, die<br />

durch die Instabilität in seiner unmittelbaren Nachbarschaft<br />

angewachsen sind.<br />

Zusammenfassend ist festzustellen, dass im Jahr 2016<br />

die sicherheitspolitischen Herausforderungen für die<br />

Schwarzmeerregion ein hohes Maß an Unberechenbarkeit<br />

besitzen werden. Hierzu gehören ein rasch abnehmendes<br />

gegenseitiges Vertrauen zwischen den relevanten<br />

Akteuren und ein dramatischer Anstieg im Bereich<br />

der „Soft security threats“. Das Hauptziel der EU<br />

sollte es sein, ihre Bürger davon zu überzeugen, dass<br />

die Situation unter Kontrolle ist.<br />

Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016 169

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