24.02.2016 Aufrufe

SICHER UND MORGEN?

sipol_jvs2016

sipol_jvs2016

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

aufrechtzuerhalten. Solcherart dient die Militärgewalt<br />

Moskau als Mittel zur Verbesserung der eigenen Position<br />

im Verhandlungsprozess.<br />

Nebenher sucht Moskau nach Möglichkeiten zur effek-<br />

ten<br />

gegen den „gemeinsamen Feind“, den Radikalislamismus<br />

in Syrien. Des Weiteren wird Russland die<br />

aktive diplomatische Kooperation mit arabischen Staaten<br />

– Saudi-Arabien, Jordanien, Ägypten – fortführen.<br />

Im Erfolgsfall erreicht Moskau nicht nur die Auf-<br />

tes<br />

im Nahen Osten“ (ohne russische Beteiligung soll es<br />

nicht möglich sein, über die Zukunft Syriens wie auch<br />

über das persönliche Schicksal von Baschar al-Assad<br />

zu bestimmen), sondern es verbessert auch die Beziehungsdynamik<br />

zu Washington und seinen Verbündeten<br />

– sowohl aus den Reihen der EU als auch unter den<br />

Ländern des Nahen Ostens.<br />

Politisches Risiko des<br />

Militärengagements<br />

Allerdings könnte eine Prolongierung des militärischen<br />

sischen<br />

Armee, der Mangel an Koordinierung zwischen<br />

den Akteuren und die wachsenden Widersprüche<br />

– nicht nur zwischen Russland und dem Westen, sondern<br />

auch zwischen dem Iran und Saudi-Arabien – zu<br />

einem ganz anderen Ergebnis führen. In einem solchen<br />

Fall könnten die westlichen Staaten angesichts der Verwundbarkeit<br />

Russlands den politischen Druck auf Moskau<br />

erhöhen. Daher wird es für die Russischen Föderation<br />

von großer Bedeutung sein, die Militärpräsenz in<br />

einen diplomatischen Erfolg zu konvertieren.<br />

Ostukraine als Gegengewicht zu Kiew<br />

<br />

<br />

ressen<br />

zu erreichen. Im Jahr 2016 liegen die russischen<br />

Interessen in der Fortführung des im Herbst heurigen<br />

<br />

ine<br />

nicht als Ziele einer möglichen Annexion wie im<br />

Fall der Krim; vielmehr sieht man diese Regionen als<br />

<br />

schnellen Beitritt zur NATO und der EU drängenden<br />

Zentral- und Westukraine. Die Erreichung eines Kom-<br />

<br />

Maximalziel für das Jahr 2016.<br />

Während sich der Westen de facto mit einer Ausdehnung<br />

der Fristen für die Umsetzung der Minsk-Vereinbarungen<br />

einverstanden erklärt, hält Moskau das<br />

Einfrieren aller Diskussionen über den Status der<br />

<br />

der bewaffneten Auseinandersetzungen für zentral.<br />

Dies würde den Weg zur Revision der Sanktionspolitik<br />

gegenüber Moskau ebnen. Ein solcher Schritt würde<br />

seinerseits dabei helfen, die Zusammenarbeit in Syrien<br />

sowie die Lösung anderer internationaler Probleme zu<br />

intensivieren. Als „Rote Linie“ gilt für die Russische<br />

Föderation auch im Jahr 2016 eine militärische Lösung<br />

der Separatistenfrage im Donbass durch die ukrainische<br />

Armee unter der Mithilfe des Westens. In einem<br />

solchen Fall könnte eine direkte Teilnahme Russlands<br />

<br />

ausgeschlossen werden. Dies würde ein erhebliches<br />

Risiko für die gesamte europäische Sicherheit bedeuten.<br />

Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016 241

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!