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SICHER UND MORGEN?

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einen Plan für die Integration von anerkannten Flüchtlingen,<br />

die sich explizit für ihren Verbleib in Serbien<br />

ausgesprochen haben, bekannt gibt. Darüber hinaus<br />

muss auch ein Weg gefunden werden, jene, die nicht<br />

im Land bleiben wollen, für eine ungewisse Zeit an der<br />

Ausreise zu hindern.<br />

Bedrohungen für die Sicherheit<br />

Nachdem das aktuelle System der Asylaufnahme kaum<br />

solche Notwendigkeiten berücksichtigt, wird die Migrationskrise<br />

die Ressourcen der Regierung ernsthaft<br />

belasten, vor allem weil sie Flüchtlinge akzeptieren<br />

muss, die ursprünglich nicht vor hatten in Serbien zu<br />

bleiben.<br />

Auch gilt zu befürchten, dass Migrantinnen und Migranten<br />

zur „leichten Beute“ von Menschen- und Drogenschmugglern<br />

werden. Dennoch ist Serbien, solange<br />

<br />

Bedrohung durch einen großen Terroranschlag auf seinem<br />

Staatsgebiet ausgesetzt.<br />

Die sicherheitspolitischen Akteure Serbiens werden jegliche<br />

Form der politischen Instabilität im Kosovo –<br />

verstärkt durch den Zusammenbruch des politischen<br />

Dialogs – als ein sehr großes Sicherheitsrisiko wahrnehmen.<br />

Vor diesem Hintergrund wird Serbien besondere<br />

Aufmerksamkeit auf die Existenzabsicherung der serbi-<br />

<br />

Politische Lage<br />

Falls die EU zum Entschluss kommen sollte, Verhandlungen<br />

über die ersten Kapitel zu eröffnen, könnte der<br />

Premierminister vorgezogene Neuwahlen für das Frühjahr<br />

2016 ausrufen. Die „Progressiven“ (SNS) könnten<br />

vor einem klaren Wahlsieg stehen, da der Parteiapparat<br />

bereits aktiviert und die Opposition geschwächt<br />

ist und darüber hinaus die Medien unter Kontrolle der<br />

Regierung stehen. Somit wäre die SNS in der Lage,<br />

Kapital aus dem wichtigsten positiven Signal aus Brüssel<br />

zu schlagen und mit einer bequemen Mehrheit bis<br />

2020 zu regieren. Ein Wahlsieg mit einer stabilen Regierung<br />

würde einerseits die Fortsetzung von Einschnitten<br />

in der Verwaltung und andererseits die Normalisierung<br />

der Beziehungen zum Kosovo erleichtern. Vorgezogene<br />

Neuwahlen sollten jedoch nicht als Bestrafung oder<br />

Disziplinierung des Koalitionspartners verstanden werden,<br />

da Regierungsumbildungen auch weiterhin nach<br />

<br />

<br />

Minoritäten legen wird, ist die serbische Regierung hinsichtlich<br />

ihrer Minderheitenpolitik gefordert. Dennoch<br />

bleibt die erfolgreiche Integration der Minoritäten in die<br />

<br />

Weiters wird die Umsetzung der Reform des öffentli-<br />

mend<br />

schwieriger wird, die daraus resultierenden Folgen<br />

abzuschätzen. Aufgrund der unverändert niedrigen<br />

<br />

Kampf um die besten Köpfe verlieren wird, die entweder<br />

die Verwaltung oder gleich das Land zu verlassen<br />

drohen. Die Auswirkungen der Reform werden<br />

beschränkt bleiben, vor allem da einige der Maßnahmen<br />

bereits in verschiedenen Ministerien kontrovers<br />

diskutiert werden. Darüber hinaus erstrecken sich<br />

die Reformbemühungen nicht auf die verstaatlichten<br />

Betriebe, die einen großen Teil des aufgeblähten öffentlichen<br />

Sektors Serbiens darstellen. Mit allen Mitteln und<br />

gegen jede Logik spottend werden die ersten Einspa-<br />

führt<br />

werden.<br />

164 Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016

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