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Osten gedrängt – insbesondere in Richtung China, das<br />

wiederum seinen eigenen eurasischen „Pivot“ in Richtung<br />

Westen vollzogen hat. Russlands langfristige Energiezukunft<br />

liegt in Asien. Anstatt eines Rivalen gewinnt<br />

China einen wertvollen Partner zur Stabilisierung und<br />

Modernisierung Eurasiens, in dem China zunehmend<br />

seine wirtschaftliche Zukunft und nicht mehr sein Hinterland<br />

sieht. Zusammen streben Moskau und Peking,<br />

entsprechend der Vision Mackinders, nach der Verwirklichung<br />

eines Eurasischen Kernlandes.<br />

Kein frühes Ende der Migrationskrise<br />

Sowohl für die Flüchtlingskrise, die ihre Wurzeln in den<br />

<br />

für die anhaltende Instabilität auf dem Balkan wird es<br />

keine kurzfristigen Lösungen geben. Die Anzahl der<br />

Vertriebenen steigt mit der zunehmenden Intensität der<br />

<br />

Tag vertrieben, diese Zahl stieg jetzt auf 42.000 oder<br />

mehr Personen pro Tag. Langfristig könnte die zuneh-<br />

<br />

und der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter ein Segen<br />

für Europa sein. Kurzfristig werden die EU-Diskussionen<br />

zur Verteilung der rasch steigenden Last zu einer<br />

Verschärfung der innereuropäischen Spannungen zwischen<br />

Ost und West sowie Süd und Nord führen.<br />

Vor dem Hintergrund derart großer Migrationsströme<br />

<br />

wie die Türkei, Jordanien, Marokko und Algerien erhö-<br />

<br />

Europa reduzieren. Tatsächlich sind jedoch auch diese<br />

Staaten übermäßig belastet. Wachsende Spannungen<br />

zwischen Türken und Kurden könnten Kurden dazu<br />

drängen, die Türkei zu verlassen, und somit zusätzliches<br />

Flüchtlingsleid am Balkan und in Europa hervorrufen.<br />

Der einzige Lichtblick in der Ausweitung des Nah-<br />

sche<br />

Lösung angestoßen werden könnte. Die Europäer<br />

könnten durch die Initiierung eines Friedensprozesses<br />

politische Führungsqualität demonstrieren – wie dies<br />

<br />

Fall war. Mitte 2016 könnte Russland nach Möglichkei-<br />

<br />

hierfür würden die steigenden Kosten, die sich verstärkende<br />

Rezession sowie der wachsende Wunsch nach<br />

Aufhebung der EU-Sanktionen sein. Vor dem Hintergrund<br />

der Beschäftigung mit der nächsten Präsidentschaftswahl<br />

dürfte es für die USA jedoch kaum mög-<br />

<br />

widmen.<br />

Getrübte Aussichten für die<br />

Weltwirtschaft<br />

Eine harte ökonomische Landung in China – deren<br />

Wahrscheinlichkeit trotz der gegenwärtigen Verlangsamung<br />

unter 50 % liegt – würde die Aussichten für die<br />

Drittwelt-Staaten, die wesentlich von der Dynamik der<br />

chinesischen Wirtschaft abhängen, weiter trüben. Eine<br />

globale Rezession kann unter diesen Umständen nicht<br />

ausgeschlossen werden. In einem derartigen Szenario<br />

würden die weltweiten Energiepreise auf ein historisches<br />

Tief fallen und die Energieproduzenten im Nahen Osten<br />

und in Russland weiter unter Druck geraten. Somit<br />

wären Saudi-Arabien und Russland weniger in der Lage,<br />

<br />

<br />

Durch ein mittel- bis langfristig dramatisch geringeres<br />

Wachstum könnte Chinas Präsident Xi dazu veranlasst<br />

werden, groß angelegte ökonomische Reformen<br />

umzusetzen. Dies könnte Chinas langfristige wirtschaft-<br />

42 Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016

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