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SICHER UND MORGEN?

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im Wesentlichen die Richtung und möglichen Auswirkungen<br />

für Österreich und Europa für 2016 sehr<br />

offensichtlich dargestellt. Aufgrund der rasant ansteigenden<br />

Asylzahlen und Prognosen für 2016 sowie des<br />

<br />

ist die Aufnahmekapazität limitiert. Daher wird vor<br />

allem die Aufteilungsfrage die innenpolitische Fragmentierung<br />

der zum Teil verunsicherten Bevölkerung<br />

und ihrer Meinung in Österreich und in der EU weiter<br />

vorantreiben. Im NMO kann es zu Einschränkungen<br />

für den Tourismus und das allgemeine wirtschaftliche<br />

Leben kommen, obgleich der Iran aufgrund der<br />

teilweisen Aufhebung der Sanktionen sowie diplo-<br />

der<br />

zu einem interessanten Wirtschaftspartner entwi-<br />

<br />

NMO bedroht nicht nur die dortig ansässige Bevölkerung,<br />

sondern auch Ausländer, vor allem westlichchristliche.<br />

Der Migrationsdruck bleibt aufrecht und<br />

bringt auch negative Begleiterscheinungen mit sich.<br />

Bei einer teilweisen Schließung der aktuellen Migrationsrouten<br />

bzw. beim Versuch einer Eindämmung wird<br />

der anhaltende Flüchtlingsstrom nach Österreich und<br />

Europa lediglich verlagert bzw. auf mehrere Nebenrouten<br />

aufgeteilt.<br />

Eine politische Lösung würde vier Handlungsstränge<br />

vorsetzen:<br />

1. Sofortige Aufstockung der humanitären Hilfe vor<br />

Ort.<br />

2. Diplomatische Verhandlungslösung im Sinne einer<br />

von den regionalen Stakeholdern akzeptierten<br />

(Neu-)Ordnung des Nahen und Mittleren Ostens<br />

als grundsätzliche Vision eines „End State“ bzw.<br />

Handlungsrahmens.<br />

3. Massives, gemeinsam abgestimmtes militärisches<br />

Vorgehen der internationalen Staatengemeinschaft<br />

zur Eindämmung bzw. Zerschlagung des IS oder<br />

zumindest zum Einfrieren der Kampfhandlungen.<br />

4. Europäisch akkordierte Migrationsbewältigung in<br />

Verbindung mit einer für alle Beteiligten annehmbaren<br />

Bewältigung der Partikularinteressen als<br />

Voraussetzung für eine mögliche Rückführung von<br />

Personen in die Herkunftsländer nach Beruhigung<br />

der Situation vor Ort.<br />

Ausblick 2016<br />

Vor diesem Hintergrund ließe sich eine Prognose für<br />

2016 auf Basis der wahrscheinlichsten Konstanten<br />

aufbauen:<br />

• Der sunnitisch-schiitische Kampf um die Vormachtstellung<br />

im Nahen und Mittleren Osten<br />

wird mit Masse mittels Stellvertreterkriegen ohne<br />

Rücksicht auf die betroffenen Menschengruppen<br />

unvermindert fortgesetzt.<br />

• Die US-geführte Operation „Inherent Resolve“<br />

wird unter Unterstützung auch nicht moderater<br />

Rebellengruppierungen fortgeführt.<br />

• Das aktive militärische Engagement Russlands<br />

wirkt negativ-dynamisierend und dient nicht der<br />

Deeskalation; witterungsbedingt kommt es im<br />

Winter zu einer kurzfristigen Beruhigung.<br />

• Das gilt auch für das infolge der Pariser Terroranschläge<br />

intensivierte militärische Vorgehen<br />

Frankreichs.<br />

• Die Terrormiliz IS kann aufgrund des eher rudimentären<br />

Abstimmungsgrads der verschiedenen<br />

Operationen ihre Position mit Hilfe ihrer hohen<br />

operativen Beweglichkeit grundsätzlich halten.<br />

Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016 201

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