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SICHER UND MORGEN?

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sche Opposition inklusive der Freien Syrischen Armee<br />

(FSA) in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht und hat<br />

die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) überraschend<br />

schnell militärische Erfolge – auch gegen die durch<br />

den Westen neu aufgestellte irakische Armee – erzielt.<br />

Eine genaue Prognose nach westlichen Denkmustern<br />

ist daher schwierig. Parallel zu den Kampfhandlungen<br />

werden die Krisendiplomatie und der Versuch zu einer<br />

politischen Lösung weiterhin beschritten.<br />

Nachdem der Sykes-Picot-Plan und somit das westliche/europäische<br />

Machtregime im Nachgang des Ersten<br />

Weltkriegs gescheitert ist, besteht der dringende<br />

Bedarf, die politische Landkarte des Nahen und Mittleren<br />

Ostens (NMO) durch die dortigen Stakeholder<br />

<br />

Wenn wieder eine politische Ordnung nach westlicher<br />

Prägung aufoktroyiert werden sollte, darf nicht<br />

auf eine nachhaltige Beruhigung, die im NMO immer<br />

relativ zu verstehen ist, gehofft werden.<br />

Russisches Engagement in Syrien<br />

Der Eintritt Russlands mit militärischen Kräften in<br />

benden<br />

Alawitenenklave hat zu einer Negativdynamisierung<br />

und zur weiteren Verkomplizierung der Kon-<br />

<br />

deuten aufgrund der erkennbaren Fähigkeiten nicht<br />

<br />

angestrebt wird. Selbiges ist auch für das intensivierte<br />

militärische Vorgehen Frankreichs nach den Terroranschlägen<br />

in Paris im November 2015 anzunehmen.<br />

Somit ist keine der involvierten Parteien, ob lokal,<br />

regional oder global, potent genug, um eine (militärische)<br />

Entscheidung in absehbarer Zeit erzwingen<br />

zu können. Daher gehen einzelne Analysten bereits<br />

davon aus, dass es zu einem noch jahrelangen Abnützungskrieg<br />

zwischen den verschiedenen Fraktionen<br />

kommen könnte. Das würde ein weiteres grausames<br />

und menschenverachtendes Blutvergießen auf Kosten<br />

der Bevölkerung bedeuten.<br />

Gleichgewicht des Schreckens<br />

-<br />

wirkungen<br />

einer erzwungenen Lösung für die Region<br />

äußerst schwierig abzuschätzen sind, haben die globalen<br />

Stakeholder kein Interesse, die Situation unmittelbar<br />

und nachhaltig aufzulösen. Die EU ist hingegen<br />

durch Migrationsdruck und Terrorbedrohung direkt<br />

betroffen, jedoch aufgrund ihrer politischen Ausrichtung<br />

an einer militärisch basierten Lösung nicht interessiert<br />

– auch wenn Frankreich aufgrund der direkten<br />

Betroffenheit alles unternimmt, um ein europäisches<br />

Vorgehen zu initiieren. Die EU fand aber andererseits<br />

auf der rein diplomatischen Ebene in der Region bis-<br />

<br />

<br />

ausreichend, um der Region Frieden und Stabilität<br />

zu bringen. Solange der Preis für die Machthaber in<br />

der Region nicht hoch genug ist, wird es vorerst auch<br />

kein Einlenken und keinen Kompromiss geben können.<br />

Dadurch müssen die Unterstützer für die kämp-<br />

<br />

ihre Anstrengungen zumindest auf dem selben Niveau<br />

<br />

abzusichern.<br />

Israel<br />

Israel hält sich vordergründig aus dem Spiel und sieht<br />

sich als stabilisierender Faktor im Auge des Hurrikans.<br />

<br />

Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016 199

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