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SICHER UND MORGEN?

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Es wird keine Änderungen in Serbiens Beziehungen<br />

mit der NATO geben. Aktivitäten und Vorhaben, die<br />

im Individual Partnership Action Plan vorgesehen sind,<br />

werden weiter umgesetzt, wobei sich Serbien allerdings<br />

nicht weiter an die NATO annähern wird.<br />

Nur wenn es zu einem völligen Versagen der EU im<br />

Umgang mit der Migrationskrise kommen sollte, das<br />

in einem Zerfall der EU, einer Zerstörung ihrer inter-<br />

<br />

higkeit auf der internationalen Bühne führen würde,<br />

ist eine strategische Annäherung Serbiens in Richtung<br />

Russland denkbar. Ansonsten bieten Russland, wie auch<br />

China, keinerlei Entwicklungsmodelle an, die jenem der<br />

EU überlegen wären. Das bedeutet nicht, dass sich Serbien<br />

nahtlos zu einer konsolidierten Demokratie entwickeln<br />

würde, dafür gibt es einfach zu viele anti-liberale<br />

Faktoren – Einschränkungen im Bereich der Freiheit<br />

KERNPUNKTE<br />

• Serbien sollte an EU high-level Diskussionen rund<br />

um die Lösung der Migrationskrise beteiligt werden.<br />

• Die EU, vertreten durch den EEAS, muss weiterhin<br />

am reformstarken Belgrad-Pristina-Prozess festhalten<br />

und dies mit den Mitgliedschaftsambitionen beider<br />

verknüpfen.<br />

• Das EU Verhandlungsformat – unabhängig von Kontroversen<br />

rund um das Kapitel 35 – bleibt das reformstärkste<br />

Instrument zur Transformation der serbischen<br />

Gesellschaft. Auch in diesem Bereich spielt<br />

die Zivilgesellschaft über ihre Plattformen und Netzwerke<br />

eine gewichtige Rolle.<br />

• Aufgrund der Schwäche der EU bieten sich für Russland<br />

vielfältige Möglichkeiten, sich in Serbien zu engagieren.<br />

Dennoch wird sich keine Alternative zur<br />

EU-Mitgliedschaft entwickeln, da Brüssel weiterhin<br />

Richtung und Geschwindigkeit des serbischen Transformationsprozesses<br />

vorgibt.<br />

der Medien, Druck auf Regulationsbehörden, fehlende<br />

Transparenz beim Umgang mit öffentlichen Mitteln<br />

– die durch die derzeitige Machtfülle bei einer Partei<br />

noch verstärkt werden.<br />

Perspektiven der Zusammenarbeit mit<br />

Österreich<br />

Mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung versucht<br />

Serbien nach österreichischem Vorbild Politik und<br />

<br />

in der Kooperation im Sicherheitsbereich und der Verteidigung,<br />

und dies nicht nur mit Blick auf die Migrationskrise.<br />

Da Österreich zwar Mitglied der EU aber<br />

nicht in der NATO ist, könnte Serbien dieses Modell als<br />

bündnisfreier Sicherheitsdienstleister übernehmen. Dies<br />

könnte auch Sicherheitsbedenken in Serbiens Nachbarschaft<br />

mindern.<br />

KEY NOTES<br />

• Serbia should be invited to participate in high-level<br />

discussions regarding EU’s answer to the migrant<br />

crisis.<br />

• EU through EEAS must insist on perpetuating the<br />

Belgrade-Prishtina dialogue, tying it in to membership<br />

aspirations of both.<br />

• The negotiations framework – despite controversies<br />

surrounding chapter 35 – remains the single most<br />

ambitious agenda for transformation of Serbia’s society.<br />

Here as well, civil society has an important<br />

role to play through its platforms and coalitions.<br />

• There are numerous ways for Russia to increase its<br />

<br />

of EU’s weaknesses. This however still does not present<br />

an alternative to membership, as Brussels<br />

continues to dictate pace and direction of Serbia’s<br />

transformation.<br />

166 Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016

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