24.02.2016 Aufrufe

SICHER UND MORGEN?

sipol_jvs2016

sipol_jvs2016

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

es jedoch wegen des niedrigen Ölpreises und der ablehnenden<br />

Haltung Russlands und des Irans nur zu kleinen Fortschritten<br />

kommen wird. China wird wahrscheinlich seine<br />

Expansion in Zentralasien über die Transportwege entlang<br />

der Turkmenistan-Usbekistan-Tadschikistan-Kirgistan<br />

Linie auch 2016 vorantreiben. Dennoch wird sich die chinesische<br />

Expansion nach Zentralasien wegen der schwächelnden<br />

chinesischen Wirtschaft und dem Rückgang von<br />

Energieimporten verlangsamen. Der Verkauf iranischen<br />

Öls am freien Markt wird angesichts sinkender Ölpreise<br />

und neuer Optionen für gemeinsame Energieprojekte zu<br />

einem Paradigmenwechsel bei der Industrie führen.<br />

Auswirkungen auf Europa<br />

Europa sollte den zentralasiatischen Regierungen vorschlagen,<br />

sich einer vorsichtigeren Finanzpolitik zu ver-<br />

<br />

gen wann immer möglich zu verhindern. Die NATO sollte<br />

erkennen, dass Zentralasien ein Ausgangspunkt für neue<br />

Spannungen mit Russland sein kann. Dies besonders deshalb,<br />

da der „Westen“ in der Region erhebliche Verwundbarkeiten<br />

aufweist, die vom Kreml ausgenützt werden<br />

könnten. Die EU darf einer neuen Stationierung russischer<br />

Truppen in der Region mit der Begründung einer Bedrohung<br />

durch den IS keinesfalls zustimmen. Demgegenüber<br />

sollte die Überprüfung objektiv gesammelter Informationen<br />

über die Entwicklungen in Afghanistan gefördert und<br />

diese mit den Ländern Zentralasiens ausgetauscht werden.<br />

Das Engagement in der WTO und der Handel mit der EU<br />

sollten auf allen Ebenen gefördert werden, insbesondere<br />

im Fall Kasachstan. Die EU sollte das transkaspische Projekt<br />

neuerlich offen evaluieren und prüfen, wie stattdessen<br />

die Kooperation mit dem Iran für die regionale Energieversorgung<br />

genutzt werden könnte.<br />

KERNPUNKTE<br />

• Zentralasien geht in Richtung steigender Instabilität<br />

auf vielen Ebenen.<br />

• Kasachstan und Usbekistan sehen sich mit bevorstehenden<br />

Nachfolgeproblemen konfrontiert.<br />

• Russland könnte die IS-Bedrohung für die Stärkung<br />

<br />

• Kasachstan und Kirgistan sehen sich mit vermehrten<br />

Spannungen innerhalb der Eurasischen Union<br />

und anderen Handelsallianzen konfrontiert.<br />

• Niedrige Energiepreise und die schwächelnde Wirtschaft<br />

Chinas üben Druck auf den Kohlenwasserstoff-Sektor<br />

aus.<br />

• Die Aufhebung der Iran-Sanktionen könnte neue<br />

wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnen.<br />

KEY NOTES<br />

• Central Asia enters a period of increased instability<br />

on multiple levels.<br />

• Kazakhstan and Uzbekistan face looming succession<br />

problems.<br />

• Russia may play up ISIS threat to re-install its regio-<br />

<br />

• Kazakhstan and Kyrgyzstan face tensions within<br />

EEU and other trade alliances.<br />

• Low energy prices and the slowdown in China depress<br />

hydrocarbon sector.<br />

• However, lift of Iran’s sanctions can open new economic<br />

options.<br />

Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016 197

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!