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Im Einzelnen stellen sich für 2016 Fragen zu Veränderungen<br />

bei Unternehmensstrukturen, Märkten, technologischen<br />

Trends, ökonomischen Strategien, der<br />

Rolle der EVA, gesellschaftlichen Herausforderungen<br />

und budgetären Trends.<br />

Rüstungsunternehmen in der Europäischen<br />

Union<br />

Allen Versuchen der Europäischen Verteidigungsagentur<br />

zum Trotz bleibt, auch 2016 und darüber hinaus<br />

die EDTIB ein Konglomerat der nationalen Rüstungsindustrien<br />

und nationalen Forschungswelten. Nicht<br />

ein abgestimmtes, arbeitsteilig wirkendes System von<br />

industrieller Produktion und Vermarktung sowie Wissenschaft<br />

und Technologie kennzeichnet die Lage,<br />

sondern die je aus der Aktualität von Angebot und<br />

Nachfrage sich ergebende Summe der nationalen Ak-<br />

<br />

Rüstungsindustrie. Wenige große Spieler halten sich<br />

auf dem Weltmarkt: Zu den zehn weltgrößten Rüstungsproduzenten<br />

werden auch 2016 drei europäische<br />

gehören – BAESystems, Airbus und Finmeccanica –<br />

schäft<br />

erhebliche Unterschiede offenbart. Demgegenüber<br />

sind komplexe Konsortialstrukturen in vielen<br />

Fällen das Instrument der Wahl, wenn politisch gewünschte<br />

Kooperation und nationale Arbeitsanteile<br />

miteinander verbunden werden sollen, die Entstehung<br />

<br />

nicht gewünscht ist.<br />

Welche Märkte für die europäische<br />

Rüstungsindustrie?<br />

Auf den nationalen Märkten von Ländern mit nennenswerter<br />

Rüstungsindustrie regiert die politisch begründete<br />

Wahl, nur selten der Wettbewerb. Die An-<br />

<br />

kontinuierlich gesunken; auch in den nächsten Jahren<br />

wird sich das nicht ändern, weil die nationalen Verteidigungshaushalte<br />

für Neu-Investitionen wenig Raum<br />

lassen, da sowohl die Personalkosten und die Kosten<br />

für Kriegseinsätze als auch die Kosten des Unterhalts<br />

der vorhandenen Ausrüstung (von kostspieliger Lebenszeitverlängerung<br />

bis hin zu Modernisierungen)<br />

ansteigen.<br />

Der größere europäische Markt bietet naturgemäß<br />

mehr Chancen als die engen nationalen Märkte. Indes<br />

gibt es nach wie vor in der EU wenig abgestimmte<br />

Nachfrage – nach Zeit, Quantität und Leistungsanforderungen<br />

– und wenig wirkliche Konkurrenz. Der<br />

Kirchturmblick des Juste retour und der Offset-Forderungen<br />

verhindert ökonomische Lösungen. Der globale<br />

Markt scheint berufen, durch ungebremste Nachfragedynamik<br />

und die schiere Menge der in<br />

<br />

Zukunft der europäischen Rüstungsindustrie zu sichern.<br />

Das ist quantitativ und pauschal auch für 2016<br />

zu erwarten. Auf die Struktur der EDTIB kann aber<br />

der Weltmarkt ambivalente Wirkungen ausüben: Er<br />

kann einerseits europäische Anbieter in hochproblematische<br />

Konkurrenzen („Fratricidal Competition“)<br />

verwickeln, von Kampfpreisen über ausufernde Off-<br />

<br />

aber zur notwendigen Angebotskonsolidierung – z.B.<br />

in der Werftindustrie in Europa – beitragen.<br />

Technologische Trends<br />

Auf den Feldern von Forschung und Technik wird vie-<br />

tärischen<br />

Technologie-Welt galt. Drei miteinander ver-<br />

318 Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016

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