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SICHER UND MORGEN?

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tion nach Europa bleiben. Das internationale und regionale<br />

Umfeld könnte zu einem Anstieg von Migranten<br />

aus Westafrika führen.<br />

Der Kampf gegen Boko Haram in Nigeria<br />

Die Erfolge, die die Multi-National Joint Task Force<br />

(MNJTF) gegen Boko Haram erzielen konnte, werden<br />

sich 2016 fortsetzen. Insgesamt werden die internationalen<br />

Kräfte das Operationsgebiet von Boko Haram weiter<br />

einschränken können. Boko Haram wird aus diesem<br />

<br />

und kleine Städte verringern und wieder zu terroristischen<br />

Maßnahmen – Bomben- bzw. Selbstmordattentate<br />

– zurückkehren. Die Tendenz, aus takti-<br />

<br />

einzusetzen, wird auch 2016 beibehalten werden. Der<br />

Treueeid, den Boko Haram dem Kalifen der Terrormiliz<br />

„Islamischer Staat“ leistete, könnte zu einer stärkeren<br />

kungskreis<br />

über das derzeitige Operationsgebiet um den<br />

<br />

Die MNJTF mit Kräften aus Benin, Kamerun, dem<br />

Tschad, Niger und Nigeria könnte zu einem Modell für<br />

friedenserhaltende und Frieden schaffende Operationen<br />

in (West-)Afrika werden. Betroffene afrikanische Staaten<br />

<br />

Zukunft immer öfter in Koalitionen der Willigen zusam-<br />

<br />

Region zu begegnen. Eine Herausforderung wird allerdings<br />

nach wie vor die Finanzierung bleiben.<br />

Die nigerianische Wirtschaft, die stark vom Ölpreis<br />

abhängig ist, könnte 2016 ordentlich ins Trudeln kommen,<br />

falls sich der Ölpreis nicht erholen sollte. Bereits für<br />

2015 musste die Planungsgrundlage des Budgets nach<br />

unten revidiert werden, für 2016 könnte ein ähnliches<br />

Szenario drohen. Für den neuen Präsidenten Buhari wird<br />

es damit noch einmal schwieriger werden, seine Versprechen<br />

bereits in einer frühen Phase der Präsidentschaft<br />

umzusetzen, er könnte gezwungen sein, Nigeria einen<br />

strikten Sparkurs zu verordnen.<br />

Nahrungsmittelmangel in Nordmali<br />

Die Entwicklungen in Mali werden auch 2016 im Norden<br />

und Süden des Landes unterschiedlich sein. Während die<br />

Lage im Süden stabil bleiben wird, muss im Norden auch<br />

weiterhin mit An- und Übergriffen auf Dörfer und internationale<br />

Organisationen gerechnet werden. Bereits im<br />

ersten Quartal 2016 könnte Nahrungsmittelmangel für<br />

<br />

Timbuktu die Lage weiter verschärfen.<br />

Nach den Anschlägen von Paris dürfte Frankreich auch<br />

in Mali sowie im gesamten Sahel mehr Engagement von<br />

seinen EU-Partnern einfordern, nicht zuletzt um Kräfte<br />

für den Kampf gegen den internationalen Terrorismus an<br />

anderen Schauplätzen frei zu bekommen.<br />

Neubeginn in Burkina Faso<br />

In Burkina Faso waren für Oktober 2015 nach einer einjährigen<br />

Übergangsregierung Wahlen vorgesehen. Ein<br />

Putsch durch die ehemalige Präsidentengarde machte<br />

diesen Zeitplan jedoch zunichte. Unter dem Druck und<br />

der Vermittlung mehrerer internationaler Organisation<br />

wie UNO, EU, Afrikanischer Union und Westafrikanischer<br />

Wirtschaftsgemeinschaft sowie der Androhung<br />

einer militärischen Auseinandersetzung durch die Streitkräfte<br />

Burkinas und die Vermittlung eines traditionellen<br />

Herrschers konnten die Putschisten zum Rückzug bewogen<br />

werden und die Wahlen mit Verspätung durchge-<br />

232 Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016

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