24.02.2016 Aufrufe

SICHER UND MORGEN?

sipol_jvs2016

sipol_jvs2016

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

verbunden (fast 237.000 zwischen Mitte Oktober und<br />

Mitte November). Die Regierung ist zuversichtlich, die<br />

innere Stabilität des Landes aufrechterhalten und zur<br />

Stabilität der Region beitragen zu können, solange Slowenien<br />

Transitland bleibt. Sollte sich dies ändern und<br />

<br />

der Migrantinnen und Migranten (Österreich, Deutschland,<br />

Skandinavien) geschlossen werden, würde Slowenien<br />

auf das so entstandene Sicherheitsdilemma rasch<br />

reagieren und seinerseits den Flüchtlingen das Durchqueren<br />

des Landes erschweren. Eine derartige Reaktion<br />

war bereits die Errichtung eines Drahtzauns entlang<br />

<br />

November. Slowenien vertritt die Meinung, dass die<br />

Flüchtlinge die Balkanregion nicht destabilisieren und<br />

vorrufen<br />

werden. In diesem Zusammenhang ist die Zusammenarbeit<br />

aller Länder entlang der Balkanroute von<br />

entscheidender Bedeutung.<br />

Politische Lage<br />

Slowenien erfreut sich politischer Stabilität. Die amtierende<br />

Koalition sitzt fest im Sattel. Sie wird von der<br />

Partei der modernen Mitte (Stranka Modernega Centra<br />

– SMC), die kurz vor den Wahlen 2014 gegründet wurde,<br />

dominiert und scheint jene anfänglichen Probleme<br />

überwunden zu haben, die zum Austausch einiger Minister<br />

geführt haben. In der Nationalversammlung<br />

könnte es zu einigen weiteren kleineren Veränderungen<br />

in der Zusammensetzung der Fraktionen kommen. Die<br />

Wirtschaftsindikatoren versprechen für 2016 fortgesetztes<br />

Wirtschaftswachstum und sind daher günstig<br />

für die gegenwärtige Regierung. Der Zustrom von<br />

Flüchtlingen – also die „Flüchtlingskrise“ – stellt die<br />

Fähigkeit der Regierung, kompetent zu reagieren, auf<br />

die Probe. Ein Sturz der Regierung wegen der Art ihres<br />

Vorgehens in dieser Frage ist allerdings unwahrscheinlich.<br />

Die Opposition kann sich opportunistisch verhalten<br />

und eine Zeitlang abwarten, wie sich das Thema<br />

entwickelt. Sie verliert nichts, wenn sie aktiv nichts gegen<br />

die Regierungspläne unternimmt, solange diese<br />

durchaus proaktiv ausfallen. Sie kann aber sehr viel gewinnen,<br />

sollte sich die Regierung dieser komplexen Herausforderung<br />

nicht gewachsen zeigen.<br />

Wirtschaft<br />

<br />

langsamer Erholung von der gewaltigen Krise des Jahres<br />

2008. Es erfreut sich gegenwärtig wirtschaftlichen<br />

Wachstums, das 2016 — hauptsächlich dank der Exporte<br />

und des Inlandskonsums — vermutlich bei etwa<br />

2 % des BIP liegen wird. 2014 lag das BIP pro Kopf bei<br />

18.093 Euro. Der Exportsektor könnte vom Volkswa-<br />

<br />

im Zuge der Flüchtlingskrise negativ betroffen sein.<br />

Zwar ist der Beschäftigtenstand im Jahr 2015 um 1,6 %<br />

gestiegen, da dies aber hauptsächlich in Form von Ein-<br />

<br />

Beschäftigungsformen geschah, bleibt die Arbeitslosigkeit<br />

ein Problem. Sie ist leicht gesunken und liegt bei 11<br />

bis 12 %, woran sich 2016 kaum etwas ändern wird.<br />

Dies gilt auch für die Jugendarbeitslosigkeit von ca.<br />

16 %, die sich jährlich im Herbst erhöht, nachdem<br />

Schul- und Universitätsabsolventen auf den Arbeitsmarkt<br />

strömen.<br />

Die Politik gegenüber EU und NATO<br />

Slowenien bleibt auch weiterhin ein engagiertes NATO-<br />

Mitglied. Die Spannungen gegenüber der EU sind aber<br />

sowohl in der Öffentlichkeit als auch auf Regierungsebene<br />

angewachsen, da die Mitgliedsstaaten der EU all-<br />

296 Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!