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SICHER UND MORGEN?

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sen wird aber durch weiterhin aufrechte westliche Sanktionen<br />

gegen Russland wohl auch 2016 entgegengewirkt<br />

werden – zum Schaden sowohl Russlands als auch der<br />

EU. Nach wie vor stellt eine Kontaktaufnahme der EU<br />

zur Eurasischen Union eine zwar der Sache nach hochvernünftige,<br />

aber dennoch 2016 eher noch wenig wahrscheinliche<br />

Option dar.<br />

Für Österreich ergibt sich damit weiterhin mit sehr<br />

hoher Wahrscheinlichkeit eine äußerst schwierige Situation<br />

aufgrund seiner überaus engen wirtschaftlichen<br />

<br />

Russland. Wenn die EU insgesamt unter den Friktionen<br />

in diesem Raum leidet, ist Österreich dabei doppelt<br />

getroffen, denn seine nationale Wirtschaft, die direkt<br />

im Raum engagiert ist, ist vollständig mit der durch<br />

diese Krise ihrerseits gesamthaft geschwächten EU-<br />

<br />

der EU ebenso wie bilateral gefordert, entsprechende<br />

krisen-entschärfende Initiativen zu setzen.<br />

Geopolitisch<br />

nische<br />

Auseinandersetzung um den Aufbau zwar nicht<br />

direkt antiamerikanischer, aber doch von den USA<br />

unabhängiger politischer Allianzen fortsetzen. Russland<br />

spielt dabei sicherlich weiterhin – aufgrund seiner<br />

Position im VN-Sicherheitsrat und als eine führende<br />

Atommacht – eine sehr aktive Rolle. Es bleibt<br />

<br />

Nachbarschaftspolitik im Falle Russlands prinzipiell für<br />

<br />

<br />

unmittelbaren Nachbarschaft bedeutet, erscheint der<br />

restlichen Welt als globaler Machtanspruch.<br />

Vor diesem globalen Hintergrund werden die Beziehungen<br />

einer nach wie vor massiv atlantisch orientierten<br />

EU und eines auf geopolitische Autonomie von den<br />

USA pochenden Russland weiterhin sehr gespannt bleiben.<br />

Ob sich eine Entspannung zwischen EU und Russland<br />

einstellen kann, wird auch sehr davon abhängen,<br />

ob es dem EU-Europa realistischerweise gelingt, eine<br />

für die Ukraine und Russland gleichermaßen zumutbare<br />

hängigen<br />

Ukraine ebenso achtet wie die berechtigten<br />

<br />

u.a. in der klassischen Vermeidung von Interventionen<br />

raumfremder Mächte bestehen.<br />

Österreich kann als Teil der EU nur versuchen, einen<br />

konstruktiven Beitrag zur Deeskalation und zur Etablierung<br />

neuen Vertrauens zwischen Kiew und Moskau zu<br />

leisten. Dieser wird 2016 mit einiger Wahrscheinlichkeit<br />

in einem massiven militärischen Engagement Öster-<br />

<br />

von Minsk II bestehen. Dies ist nicht nur im Interesse<br />

Österreichs, sondern auch in dem sowohl der EU als<br />

auch Kiews und Moskaus, eine strategische Kleeblatt-<br />

Situation, die – auf dem europäischen Kontinent – nur<br />

<br />

Geokulturell<br />

Während große Teile der EU eine starke atlantische<br />

bzw. mediterrane Orientierung aufweisen, vermag sich<br />

die deutschsprachige Mitte Europas relativ gut mit ost-<br />

<br />

nicht nur aus historischen, sondern auch aus kulturellen<br />

lichkeit<br />

zwar weiterhin sanktionstechnisch geschlossen<br />

gegenüber Russland auftreten, aber es werden mit sehr<br />

hoher Wahrscheinlichkeit die massiv betroffenen Mit-<br />

238 Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016

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