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Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit mit den<br />

USA angestrebt. So unterstützt bereits das „Host Nation<br />

Support“-Abkommen mit der NATO Schwedens<br />

Solidaritätspolitik. Ferner verfolgt Schweden in seiner<br />

neuen Verteidigungspolitik die Teilnahme an NATO-<br />

Übungen sowie an der NATO Response Force. Die<br />

Nordic Defence Cooperation (NORDEFCO) wird als<br />

komplementäres Instrument für die Kooperation mit<br />

der NATO gesehen, um Interoperabilität zwischen den<br />

teilnehmenden Staaten zu verbessern. Schweden nahm<br />

<br />

Politik auch weiter beibehalten. Das bilaterale Verteidigungsabkommen<br />

mit Finnland – die am besten entwickelte<br />

Kooperation – beinhaltet auch die Ambition zur<br />

Entwicklung gemeinsamer operativer Planungen für<br />

alle Szenarien, einschließlich Kriegsszenarien.<br />

Alle diese verbundenen Komponenten einer verstärkten<br />

militärischen Kooperation unterstützen Schwedens<br />

Ambitionen hinsichtlich seiner eigenen Bereitschaft zur<br />

militärischen Beitragsleistung, aber auch hinsichtlich<br />

der Unterstützung seiner Partner. Insgesamt bedeutet<br />

dies, dass Schweden seine Politik der Nicht-Teilnahme<br />

an militärischen Allianzen beibehalten wird, wobei sich<br />

die praktischen Implikationen dieser Politik der militärischen<br />

Kooperation von jenen des Kalten Krieges<br />

deutlich unterscheiden. Obwohl die aktuelle Regierung<br />

deutlich gemacht hat, dass sie keinen Antrag auf NA-<br />

TO-Mitgliedschaft stellen wird, haben die Parteien der<br />

Allianz ihre Unterstützung für eine NATO-Mitgliedschaft<br />

deklariert. Sogar Umfragen verweisen auf eine<br />

steigende Zustimmung für eine Mitgliedschaft im<br />

Nordatlantischen Verteidigungsbündnis. In der jährlichen<br />

Umfrage der Swedish Civil Contingency Agency<br />

vom Oktober/November 2014 spricht sich eine Mehrheit<br />

der Befragten für eine Mitgliedschaft in der NATO<br />

(48 Prozent dafür und 35 Prozent dagegen) aus. Mit dieser<br />

Umfrage hatte die Agentur zum ersten Mal eine<br />

Mehrheit für einen Beitritt zur NATO festgestellt. Auch<br />

eine andere Umfrage, die von TNS/Sifo im Oktober<br />

2015 durchgeführt wurde, untermauert diesen Meinungstrend<br />

(41 Prozent für und 39 Prozent gegen eine<br />

Mitgliedschaft).<br />

Unterstützung für das internationale<br />

Krisenmanagement<br />

Die Neuausrichtung der schwedischen Verteidigungspolitik<br />

exkludiert keinesfalls die Unterstützung für das<br />

internationale militärische Krisenmanagement. Schweden<br />

wird – gemäß dem Parlamentsbeschlus vom November<br />

2015 – auch 2016 an der NATO-Mission „Resolute<br />

Support“ in Afghanistan und an der<br />

Ausbildungsmission im Irak (Ausbildung der kurdischen<br />

Armee) teilnehmen. Schweden wird auch 2016 in<br />

Mali engagiert bleiben und MINUSMA weiter<br />

unterstützen.<br />

Die Flüchtlingskrise – erste Maßnahmen<br />

Die Flüchtlingskrise stellt eine weitere Herausforderung<br />

für die schwedische Konsenskultur sowie für die selbst<br />

gewählte Rolle als „humanitäre Supermacht“ dar. Die<br />

schwedische Migrationsbehörde hat im Oktober 2015<br />

bekannt gegeben, dass man bereits 190.000 Asylanträge<br />

registriert habe. Damit wurden erste Annahmen sogar<br />

um das Doppelte übertroffen, wodurch 29 Mrd. Kronen<br />

mehr an Budgetmittel erforderlich sind. Als erste<br />

Maßnahme gegen den enormen Zustrom an Flüchtlingen<br />

hat sich die Regierung mit der oppositionellen Allianz<br />

auf ein Abkommen geeinigt, das Einschränkungen<br />

bei der Erteilung permanenter Aufenthaltstitel vorsieht.<br />

Die Regierung hat weiters Einsparungsmaßnahmen angekündigt,<br />

die sich auch auf die neuen Ambitionen in<br />

272 Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016

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