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Konstitutionelle Politik<br />

Angesichts einer ruhelosen politischen Klasse und<br />

schwacher Institutionen wird die Regierung gezwun-<br />

<br />

zu verbessern. Die für 2015 angesetzt gewesenen Parlamentswahlen<br />

sind verschoben worden. Ein Verfassungskonvent<br />

ist für 2016 geplant. Für die Regierung<br />

wird es schwer, zum einen die Parlamentswahlen einzuhalten<br />

und zum anderen einen Konsens bei der Verfassungsreform<br />

zu erreichen. Verliert die Regierung an<br />

Legitimität, kommt es zu mehr Dissens zwischen ihr<br />

und den politischen Entscheidungsträgern. In diesem<br />

Fall könnten politische Machtspieler und opportunistische<br />

Kräfte versuchen, eine Übergangsregierung zu<br />

schaffen. Die Regierung könnte diese Herausforderungen<br />

nur dann meistern, wenn sie angesichts des drohenden<br />

Chaos Einigkeit signalisiert. Die Regierung<br />

könnte eventuell von einer weiteren Krise betroffen<br />

sein, sollte der amtierende Präsident seine Aufgaben<br />

nicht mehr erfüllen können und sollten die entscheidenden<br />

Machthaber die Anwendung des Verfassungsartikels<br />

67 blockieren, gemäß dem die Macht provisorisch<br />

in die Hände des Vizepräsidenten übergeht.<br />

<br />

Afghanistan wird weiterhin von Aufständen unter<br />

Führung des afghanischen Taliban-Regimes betroffen<br />

sein. Diese nützen Pakistan als „sicheren Hafen“.<br />

<br />

ihrer Kontrolle stehen, erweitern. Sie verhindern der<br />

Regierung den Zutritt zu etwa einem Drittel der Distrikte<br />

und machen das Reisen auf allen nationalen<br />

Routen unsicher. Die Sicherheitslage wird sich 2016<br />

nur unwesentlich von der im Jahr 2015 unterschei-<br />

<br />

wenn sich die Regierungstruppen aus immer mehr<br />

<br />

gelingt, spektakuläre Angriffe in den Städten durch-<br />

<br />

die Al-Kaida (die den pakistanischen Staat bekämpfen)<br />

werden ihre Präsenz in Afghanistan weiter ausbauen.<br />

Der lokale Ableger der Terrormiliz „Islamischer<br />

Staat“ wird weiterhin präsent bleiben. Er wird<br />

<br />

ein Zehntel der von den Taliban eingesetzten Kämpfer<br />

kommandieren.<br />

Die afghanischen Sicherheitskräfte werden sich mehr<br />

auf die einheimischen Hilfskräfte, Einsätze von Spe-<br />

<br />

sen<br />

müssen.<br />

Es wird zu keinem substanziellen Fortschritt für einen<br />

Friedensvertrag mit den Taliban kommen. Beide Seiten<br />

werden unrealistische Forderungen stellen, den<br />

jeweils anderen zur Kapitulation aufrufen aber langfristig<br />

einen militärischen Sieg anstreben. Die kontinuierliche<br />

militärische Unterstützung der USA wird<br />

ein wesentlicher Bestandteil der militärischen Operationen<br />

der afghanischen Regierung sein. Jedoch wird<br />

Pakistan wegen der unsicheren Zukunft in Afghanistan<br />

keine Schritte mehr gegen die Taliban auf seinem<br />

Territorium unternehmen. Die Sorge der Afghanen<br />

gen<br />

mit der pakistanischen Regierung belasten und<br />

den grenzüberschreitenden Handel untergraben.<br />

Wirtschaftliche Entwicklungen 2016<br />

Die Krise wird zu einer Verschlechterung bei den<br />

Investitionen und bei der Schaffung von Arbeitsplät-<br />

192 Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016

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