Forschungsarbeiten zum Thema Biodiversität aus den ... - Genres

Nr. 050
Sektor Fischerei/Marine Ressourcen
Stichworte Fische, Fischkrankheiten, Parasiten, Histopathologie, Meeresumweltverschmutzung,
Risikoabschätzung
Einrichtung und Institut BFAFi – Institut für Fischereiökologie (IFÖ)
Projekttitel Überwachung schadstoffbedingter Fischkrankheiten zur Entwicklung ökologischer
Qualitäts-Indikatoren
Projektbeschreibung Die Häufigkeit und regionale Verbreitung von Krankheiten und Parasiten bei ökologisch
und ökonomisch wichtigen Fischarten in Nord- und Ostsee werden jährlich mittels Forschungsschifffängen
überwacht. Erfasst werden äußerlich sichtbare Krankheiten und
Parasiten (bei Platt- und Rundfischen) sowie pathologische Leberveränderungen (bei
Plattfischen). Das Untersuchungsprogramm ist auf internationaler Ebene abgestimmt
und die angewendeten Methoden richten sich nach Empfehlungen des Internationalen
Rates für Meeresforschung (ICES). Die erhobenen Daten werden, wie auch die Daten
anderer europäischer Forschungsinstitute mit ähnlichen Überwachungsprogrammen, auf
jährlicher Basis an die Umweltdatenbank des ICES übermittelt und von entsprechenden
ICES-Arbeitsgruppen (z.B. Working Group on Pathology and Diseases of Marine Organisms,
WGPDMO) und ICES-Komitees (z.B. Advisory Committee on the Marine Environment,
ACME) bearbeitet und bewertet. Die Überwachung von Fischkrankheiten
erlaubt Rückschlüsse auf die biologischen Effekte der Meeresverschmutzung und dient
unmittelbar dem Schutz der Meere einschließlich der lebenden marinen Ressourcen. Die
umsetzungsbezogenen Erkenntnisgewinne erlauben die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten
in der internationalen Meeresumweltpolitik und im Meeresumweltschutz
im Rahmen nationaler (Bund/Länder-Messprogramm, BLMP) und internationaler
Abkommen (OSPAR, HELCOM). Sie dienen damit der Politikberatung. Das Wissen
über eventuelle Risiken in der Ernährung durch Krankheiten/Parasiten kann zu einer
besseren Risikoabschätzung und –bewertung des Fischverzehrs und damit zu einer hohen
Versorgungsqualität, Lebensmittel- und Ernährungssicherheit beitragen. Seereisen:
Zwei pro Jahr (insgesamt 35-40 Seetage) (Leitung: T. Lang)
Sitzungen: 5 Tage ICES WGPDMO (Leitung: T. Lang), 5 Tage ICES ACME, 6 Tage
ICES Jahrestagung pro Jahr
Laufzeit Daueraufgabe
Projektleiter Dr. Th. Lang, Bundesforschungsanstalt für Fischerei, Institut für Fischereiökologie,
Außenstelle Cuxhaven, Deichstrasse 12, 27472 Cuxhaven, Telefon: (+49) 4721-38035,
Zukünftige Entwicklung /
Forschungsbedarf
E-Mail: mailto:thomas.lang@ifo.bfa-fisch.de
In Zukunft sollen die histo-pathologischen Untersuchungen in Richtung von „in situ“
Hybridisierungen weiterentwickelt werden. Bei den Untersuchungen zum Gesundheitszustand
der Fische sollen entsprechend den guten Erfahrungen in der Humantoxikologie
moderne molekularbiologische Methoden wie die microarray-Technologie zum Einsatz
kommen. Diese Genexpressionsstudien stellen eine Brücke zu der wirkungsbezogenen
Schadstoffanalytik (Bio-Effekt-Monitoring, Ökotoxikologie) her. Somit bietet sich die
Möglichkeit einer System-biologischen, ganzheitlichen Betrachtung bei einer Zustandsbewertung
bzw. Risikoabschätzung.
Hinweise / Links http://www.ices.dk/iceswork/acme.asp,
http://www.ices.dk/iceswork/wgdetail.asp?wg=WGPDMO,
http://www.ices.dk/marineworld/fishdiseases/fishandshellfish.asp,
http://www.bfa-fish.de/news/news-d/index.html,
http://www.bsh.de/de/Meeresdaten/Beobachtungen/BLMP-Messprogramm/index.jsp
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