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Forschungsarbeiten zum Thema Biodiversität aus den ... - Genres

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Nr. 066<br />

Sektor Forstwirtschaft<br />

Stichworte Genetische Diversität, Landschaftsgehölze, Verbreitungsgebiet, Herkunftsi<strong>den</strong>tifizierung,<br />

Chloroplasten-DNA-Marker, Cornus sanguinea<br />

Einrichtung und Institut BFH – Institut für Forstgenetik und Forstpflanzenzüchtung<br />

bzw. Abteilung<br />

Projekttitel Prüfung der Möglichkeiten zur Herkunftsi<strong>den</strong>tifizierung gebietsheimischer Gehölze<br />

mittels Chloroplasten-DNA<br />

Projektbeschreibung „Einheimische Gehölze haben sich im Laufe vieler Generationen an die regionalen<br />

Umweltbedingungen ... angepasst. Dadurch konnten sich regionaltypische Populationen<br />

entwickeln. Durch Anpflanzung großer Mengen von Gehölzen, die zwar einer einheimischen<br />

Art angehören, aber <strong>aus</strong> entfernten Regionen stammen, können diese regionaltypischen<br />

Populationen verändert und verdrängt wer<strong>den</strong>. Deshalb wird empfohlen, bei<br />

Pflanzungen einheimische Gehölze regionaler Herkunft zu verwen<strong>den</strong>.“ (Initiative des<br />

BMELV / BLAG Erhaltung forstlicher <strong>Genres</strong>sourcen und Forstsaatgutrecht). Wünschenswert<br />

ist deshalb eine Methode auf wissenschaftlicher Basis, die erlaubt, regionale<br />

von nicht regionalen Herkünften zu unterschei<strong>den</strong>. Am <strong>aus</strong>sichtsreichsten erscheinen<br />

Untersuchungen der Chloroplasten-DNA, die rein mütterlich vererbt und nur über <strong>den</strong><br />

Samen verbreitet wird. In diesem Projekt soll exemplarisch an einer Strauchart (Roter<br />

Hartriegel, Cornus sanguinea) geprüft wer<strong>den</strong>, mit welchem Aufwand und welchem<br />

Ergebnis, z.B. räumliche Auflösung, sich dies erreichen lässt. Vom Kooperationspartner,<br />

der FH Eberswalde (Forstbotanischer Garten, Dr. B. Götz), wurde eine umfangreiche<br />

Materialsammlung von mehr als 100 Standorten in Europa angelegt. Ca. 80 dieser<br />

Vorkommen konnten im Rahmen des Projekts genetisch untersucht wer<strong>den</strong>. Die genetische<br />

Variation der Chloroplasten-DNA war unerwartet gering. Es konnten nur 9 sog.<br />

cpDNA-Haplotypen i<strong>den</strong>tifiziert wer<strong>den</strong>. Ein Haplotyp dominiert sehr stark und kommt<br />

in ganz Europa vor. Das Vorkommen der seltenen Haplotypen ist auf wenige Populationen<br />

begrenzt. Dar<strong>aus</strong> ließen sich Hinweise ableiten, dass auch solche Hartriegel-<br />

Vorkommen in Deutschland, die für natürlich gehalten wur<strong>den</strong>, <strong>aus</strong> Anpflanzungen mit<br />

importiertem Saat- oder Pflanzgut stammen.<br />

Laufzeit 03/2004 – 03/2005<br />

Projektleiter / Ansprechpartner<br />

Zukünftige Entwicklung /<br />

Forschungsbedarf<br />

134<br />

Heike Liesebach, Bundesforschungsanstalt für Holzwirtschaft, Institut für Forstgenetik<br />

und Forstpflanzenzüchtung, Eberswalder Ch<strong>aus</strong>see 3A, 15377 Waldsieversdorf, Tele-<br />

fon: (033433) 157-174, E-Mail: h.liesebach@holz.uni-hamburg.de<br />

Im Zusammenhang mit Herkunftsi<strong>den</strong>tifizierungen bei Landschaftsgehölzen sind genetische<br />

Inventuren generell im Verbreitungsgebiet der jeweiligen Arten notwendig.<br />

Kleinräumige Untersuchungen, wie z. B. in nur einem Bundesland, wer<strong>den</strong> als nicht<br />

<strong>aus</strong>reichend angesehen, Saat- oder Pflanzgut unbekannter Herkunft regional einzuordnen.<br />

Neben weiteren genetischen Untersuchungen, auch an einem erweiterten Artenspektrum,<br />

wird die Anlage von Provenienzversuchen zur Erfassung phänologischer<br />

Merkmale als notwendig erachtet. Damit kann die Anpassungsfähigkeit von Populationen<br />

<strong>aus</strong> Saatguteinsammlungen im Verbreitungsgebiet (mit Schwerpunkt potentieller<br />

Erntegebiete) an lokale Bedingungen in Deutschland beurteilt wer<strong>den</strong>.Forschungsbedarf<br />

besteht außerdem <strong>zum</strong> <strong>Thema</strong> der reproduktiven Vermischung einheimischer und importierter<br />

Populationen und <strong>den</strong> Folgen für die Anpassungsfähigkeit der Nachkommenschaften.<br />

Hinweise / Links http://bfafh.de/inst2/index.htm

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