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Forschungsarbeiten zum Thema Biodiversität aus den ... - Genres

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Nr. 016<br />

Sektor Landwirtschaft<br />

Stichworte Raps, tierische Schadorganismen, Prädatoren, Parasitoide, Pathogene<br />

Einrichtung und Institut BBA – Institut für Pflanzenschutz in Ackerbau und Grünland<br />

bzw. Abteilung<br />

Projekttitel Integrated pest management strategies incorporating bio-control for European<br />

oilseed rape pests<br />

Projektbeschreibung Ziel des Projekts ist es, in <strong>den</strong> sechs teilnehmen<strong>den</strong> EU-Ländern (England, Deutschland,<br />

Schwe<strong>den</strong>, Finnland, Polen, Estland) ein IPM-System (Integrated Pest Management) für<br />

Raps zu entwickeln, das Maßnahmen umsetzt, die die biologische Kontrolle der Schädlinge<br />

durch natürliche Gegenspieler maximiert und dadurch <strong>den</strong> Einsatz von Pestizi<strong>den</strong><br />

minimiert. Dies umfasst auch die Förderung der natürlichen <strong>Biodiversität</strong> auf <strong>den</strong> bewirtschafteten<br />

Flächen. Die Untersuchungen schließen die in Europa wichtigsten Schädlinge<br />

Rapserdfloh (Psylliodes chrysocephala), Rapsglanzkäfer (Meligethes aeneus),<br />

Kohlschotenrüssler (Ceutorhynchus assimilis), Rapsstängelrüssler (C. napi),<br />

Kohltriebrüssler (C. pallidactylus) und Kohlschotenmücke (Dasineura brassicae) ebenso<br />

ein wie Parasitoide, epigäische Prädatoren und Pathogene als natürliche Antagonisten.<br />

Neben Förderung ihrer Vielfalt wer<strong>den</strong> Schlüsselarten i<strong>den</strong>tifiziert und ihr Potential<br />

als natürliche Regulatoren der Schädlingspopulationen bestimmt. Faktoren, die die Effizienz<br />

dieser Gegenspieler beeinflussen, wer<strong>den</strong> im Rahmen des Projekts ebenfalls untersucht.<br />

Die sozioökonomische Durchführbarkeit, Bedeutung und ökonomische Effizienz<br />

der IPM-Strategien wird bestimmt im Vergleich zu der augenblicklich gängigen Anbaupraxis<br />

in <strong>den</strong> teilnehmen<strong>den</strong> EU-Ländern. Ein phenologisches Modell der Rapsschädlinge<br />

und ihrer natürlichen Gegenspieler wird erstellt, das die Zeit des Erscheinens der<br />

Schädlinge in Relation setzt zu der Aktivität der Antagonisten, <strong>den</strong> Wetterbedingungen<br />

und <strong>den</strong> Entwicklungsstadien des Rapses. Richtlinien für Landwirte und Berater wer<strong>den</strong><br />

erstellt wer<strong>den</strong> aufgrund der neuen Erkenntnisse über die IPM-Strategien. In Braunschweig<br />

wer<strong>den</strong> in vier unterschiedlich intensiv bewirtschafteten Anb<strong>aus</strong>ystemen Maßnahmen<br />

zur Förderung der natürlichen epigäischen Gegenspieler der Schaderreger erprobt.<br />

Es wer<strong>den</strong> Schlüsselarten unter <strong>den</strong> Prädatoren i<strong>den</strong>tifiziert und der Anteil der<br />

Rapsschädlinge an ihrer Nahrung ermittelt.<br />

Laufzeit 12/2001 – 05/2006<br />

Projektleiter / Ansprech- W. Büchs, BBA, Messeweg 11/12, 38104 Braunschweig, Tel.: 0531/299-4506, E-Mail:<br />

partner<br />

Zukünftige Entwicklung /<br />

Forschungsbedarf<br />

w.buechs@bba.de<br />

Forschungsbedarf besteht im Bereich der Erfassung der „natürlichen“ organismischen<br />

<strong>Biodiversität</strong> auf bewirtschafteten Flächen. Über quantitative Aspekte hin<strong>aus</strong> fehlen vor<br />

allem Daten zur qualitativen Zusammensetzung (ökologische Ansprüche der Arten z.B.<br />

stenöke Feldarten, Habitatpreferenzen etc.) unter dem Einfluss verschie<strong>den</strong>er Kulturen<br />

und Bewirtschaftungsmaßnahmen. Hierzu gibt es für verschie<strong>den</strong>e Taxa (z.B. Bo<strong>den</strong>milben,<br />

Protozoen, parasitische Hymenopteren, Dipteren, Käfer außer Laufkäfer) bisher<br />

kaum gesicherte Erkenntnisse.<br />

Funktionelle <strong>Biodiversität</strong>: Inwiefern und unter welchen Bewirtschaftungsbedingungen<br />

führt eine Förderung der <strong>Biodiversität</strong> funktioneller Gruppen (z.B. Prädatoren, Destruenten,<br />

Parasitoide, Phytophage, Fungivore) zur Sicherung bzw. Verbesserung agrarökosystemar<br />

relevanter Funktionen wie z.B. natürliche Schädlings- und Krankheitskontrolle,<br />

Zersetzungsleistung, Bo<strong>den</strong>fruchtbarkeit)<br />

Findung von Indikatoren für die Bewertung der <strong>Biodiversität</strong> und Entwicklung von<br />

Bewertungsverfahren (Fragen der Referenzwerte und Baselines, Erhebungsumfang,<br />

Monitoring � wie oft, wie lange?, Metho<strong>den</strong>standardisierung, Gewichtung). Kann die<br />

direkte Erhebung der <strong>Biodiversität</strong> ersetzt wer<strong>den</strong> durch surrogate (indirekte) Indikatoren<br />

(e.g. Bo<strong>den</strong>bedeckungsgrad, ermittelbar über Fernerkundung per Satellit) � Grundlagenuntersuchungen<br />

zur Erstellung von „Eichkurven“<br />

Spezielle Fragestellung: Einfluss von Kulturpflanzensorten (inkl. gentechnisch veränderter<br />

Sorten) auf die organismische <strong>Biodiversität</strong> in bewirtschafteten Flächen<br />

Erkenntnistheoretische Analyse des Begriffs „<strong>Biodiversität</strong>“ vor dem Hintergrund seiner<br />

Nutzung für die Bewertung von landwirtschaftlich genutzten Flächen. Was verstehen<br />

wir darunter? Was wollen wir mit dem Begriff <strong>aus</strong>sagen? Wie können wir <strong>Biodiversität</strong><br />

bewerten?<br />

Hinweise / Links http://www.iacr.bbsrc.ac.uk/pie/master/master.htm<br />

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