Forschungsarbeiten zum Thema Biodiversität aus den ... - Genres
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Nr. 136<br />
Sektor Landwirtschaft<br />
Stichworte Ökologische Landwirtschaft, Naturschutz, Feldhasen, Feldvögel, Amphibien, Ackerwildkräuter<br />
Einrichtung und Institut ZALF – Institut für Sozioökonomie<br />
bzw. Abteilung<br />
Projekttitel Naturschutzfachliche Optimierung des großflächigen Ökolandb<strong>aus</strong> am Beispiel des<br />
Demeterbetriebes Ökodorf Brodowin<br />
Projektbeschreibung Das BfN-Projekt Naturschutzhof Brodowin untersucht die Wechselwirkungen zwischen<br />
großflächigem Ökolandbau und Naturschutz, zeigt Konflikte auf und erarbeitet Lösungsvorschläge.<br />
Dabei stehen vier Zielarten/Artengruppen im Vordergrund: Feldhasen,<br />
Feldvögel, Amphibien und Ackerwildkräuter. Die Feldlerche z.B. bevorzugt für <strong>den</strong><br />
Nestbau Kleegrasflächen. Unter geeigneten Bedingungen brütet sie zwischen April und<br />
August mehrmals hintereinander. Beim ersten Schnitt des Kleegrases im Mai wird ein<br />
Großteil der Nester zerstört oder vom Mähgut verschüttet. Ist der Bewuchs wieder hoch<br />
genug um Schutz zu gewähren, beginnt die Lerche ihre zweite Brut. Bevor diese jedoch<br />
flügge ist, steht bereits der nächste Schnitt an. Das Projekt versucht diesen Konflikt zu<br />
lösen und Kompromisse zu erarbeiten und zu erproben. So können Schnitthöhe und<br />
Schnittzeitpunkt dem Brutverhalten der Vögel angepasst wer<strong>den</strong>. Biologen ermitteln<br />
daher Lebensraum, Brutzeiten etc. der Feldlerche und untersuchen die Verluste während<br />
und nach der Mahd. Agrarwissenschaftler untersuchen die Auswirkungen der veränderten,<br />
auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmten Produktionsverfahren auf Erträge und<br />
Qualitäten der Ernteprodukte. -Würde man das Gras bei der ersten Mahd höher stehen<br />
lassen, könnten die Vögel früher mit der nächsten Brut beginnen. Die Folge für <strong>den</strong><br />
Wirtschaftsbetrieb wäre eine verminderte Futtermenge. Ein verzögerter zweiter Schnitt<br />
ließe die zweite Brut überleben. Die Folge für <strong>den</strong> Wirtschaftsbetrieb wäre eine geringere<br />
Futterqualität. Eine gute Futterqualität ist jedoch eine wichtige Vor<strong>aus</strong>setzung für die<br />
wirtschaftliche Erzeugung hochwertiger Milch und Milchprodukte. Diese aufgrund<br />
praktischen Naturschutzes hingenommenen Einbußen wer<strong>den</strong> errechnet und finanzielle<br />
Ausgleichsmaßnahmen untersucht.<br />
Laufzeit 2001 – 2006<br />
Projektleiter / Ansprechpartner<br />
Zukünftige Entwicklung /<br />
Forschungsbedarf<br />
198<br />
Projektbearbeiter in der betriebswirtschaftlichen Begleitforschung ist Dr. Peter Zander,<br />
Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V., Institut für Sozioökonomie,<br />
Eberswalder Str. 84, 15347 Müncheberg, Tel. +49 (0)33432 82-214, Fax: +49<br />
(0)33432 82-308, E-Mail: pzander@zalf.de<br />
Die geschäftsführende Projektkoordination hat Dr. Johannes Grimm.<br />
Das Projekt ist E+E-Vorhaben des Bundesamts für Naturschutz.<br />
Das Projekt untersucht die Möglichkeiten einer Integration von Naturschutzzielen am<br />
Beispiel des Demeterbetriebs Brodowin. Die Ergebnisse der biologischen und landwirtschaftlichen<br />
Untersuchungen sind jedoch in vielerlei Hinsicht spezifisch für die Situation<br />
des Betriebes mit seinen marginalen Standorten, seiner großflächigen Bewirtschaftung<br />
und dem landschaftlichen Umfeld. Weitere Untersuchungen zur Übertragbarkeit<br />
der Projektergebnisse auf andere Betriebe und Landschaften wären daher wünschenswert.<br />
Dabei sollten die vorhan<strong>den</strong>en Modellierungsarbeiten genutzt wer<strong>den</strong> um <strong>den</strong><br />
Forschungsbedarf einzuengen und zu spezifizieren.<br />
Hinweise / Links http://www.naturschutzhof.de