Integriertes Klimaschutzkonzept des ... - Landkreis Coburg
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7.5.3 Ausblick Fahrradverkehr und Fußverkehr<br />
Im Bereich <strong>des</strong> Fahrradverkehrs sollte darauf geachtet werden, Verbindungsstraßen zwischen<br />
nahegelegenen Ortschaften fahrradfahrerfreundlich zu gestalten und bei Fahrradwegen nicht nur auf<br />
die Attraktivität für Touristen, sondern auch für die Bürger <strong>des</strong> <strong>Landkreis</strong>es zu achten. Es ist wichtig,<br />
den Kommunen Hilfestellungen anzubieten, wie sie sowohl einen sinnvollen Ausbau der Fahrradwege<br />
und Marketingaktionen für die vermehrte Nutzung, als auch Anpassungen (z. B. Markieren von<br />
Fahrradstreifen, Bordsteinabsenkungen, Straßenbeläge) und Beschilderungen für den Fahrradverkehr<br />
konstant vorantreiben können.<br />
Sichere und überdachte Abstellmöglichkeiten in den Ortszentren, beim Einzelhandel und auch an<br />
Verkehrsknotenpunkten mit dem öffentlichen Personennahverkehr sind für viele Menschen die<br />
Voraussetzung, ihre teilweise sehr wertvollen Fahrräder abzustellen. Beim Ausbau <strong>des</strong> Radwegenetzes<br />
ist die Gewährleistung einer guten Oberflächenbeschaffenheit der Radwege wichtig. 136 Um in kleineren<br />
Gemeinden das Bewusstsein für die Nutzung <strong>des</strong> Fahrrads zu schärfen, sollten die Gemeinderäte<br />
motiviert werden an der Aktion „Stadtradeln“ teilnehmen, an der sich in diesem Jahr der <strong>Landkreis</strong> mit<br />
seinen Gemeinden beteiligt. Dabei radeln Teams aus Politikern und Bürgerinnen und Bürgern in einem<br />
vorgegeben Zeitraum möglichst viele Kilometer. 137 Ergebnisse werden erst nach Abschluss dieses<br />
Berichtes vorliegen.<br />
Rund 32% der Wege bzw. 17% der zurückgelegten Distanzen von privaten Haushalten wird für<br />
Einkäufe aufgewendet. Wenn es gelingt, Einkaufsfahrten vom Pkw auf das Fahrrad oder den Fußweg<br />
zu verlagern, kann hiervon auch der wohnortnahe Einzelhandel profitieren. Dies gilt im Besonderen für<br />
kleinere Geschäfte, die nur über wenige Parkplätze verfügen oder in deren Umfeld sich die<br />
Parkplatzsituation schwierig darstellt. Mehrere kleinere Händler könnten in einer Kooperation einen<br />
Bringservice für größere Güter, die nicht mit dem Rad transportiert werden können anbieten oder<br />
auch Rabatte für Radfahrer könnten ein Ansporn sein. Neben stabilen Abstellplätzen können auch<br />
Gepäckaufbewahrungsmöglichkeiten angeboten werden. Einzelhandelsstudien haben gezeigt, dass<br />
Fahrradfahrer im Vergleich zu Autofahrern pro Einkauf weniger Geld ausgeben, die Geschäfte aber<br />
häufiger aufsuchen und somit in Summe in etwa gleich viel Einnahmen bringen wie die Einkäufer, die<br />
mit dem Automobil unterwegs sind. 138<br />
Auch Unternehmen können den Fahrradverkehr fördern, beispielsweise indem sie ihre Mitarbeiter<br />
motivieren auf das Fahrrad umzusteigen. Mitarbeiter die durch den Arbeitsweg weniger gestresst und<br />
seltener in Unfälle verwickelt sind und ihre Fitness gleichzeitig steigern, sollten vom Arbeitgeber für<br />
ihre betriebene Gesundheitsfürsorge entlohnt werden. Denkbar sind hier Anreizprogramme mit<br />
direkter monetärer Unterstützung wie Kilometergeld oder Beihilfen beim Fahrradkauf oder auch<br />
136 www.upi-institut.de/upi41.htm<br />
137 http://www.stadtradeln.de/<br />
138 BMLFUW (2010) Bun<strong>des</strong>ministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Sektion Umwelt Studie<br />
Radfahren und Einkaufen, Potentiale <strong>des</strong> Fahrrads für den Einzelhandel in Österreich, Wien 2010<br />
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